17.

Ein andrer

[11] So lebt ihr beide nun, lebt eines in der Liebe;

Lebt eines in dem Sinn, damit euch nicht betrübe

Deß Glückes runde Macht; denn seine Tück und Neid

Hat keinen andern Feind als Lieb und Einigkeit![11]

Iedoch woll' Einsamkeit zur Einigkeit nicht kommen,

Noch eures Lebens Brauch euch eher sein benommen,

Biß daß sich denn zur Zeit die süsse Zeit erweist,

Die Elter-Vater euch, euch Elter-Mutter heist!

Quelle:
Friedrich von Logau: Sämmtliche Sinngedichte, Tübingen 1872, S. 11-12.
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Die tapfere Wahrheit. Sinngedichte. Insel-Bücherei Nr. 614
Sinngedichte / Von Logau, Friedrich (German Edition)