Vorbericht an den Leser.

Hochgeneigter Leser.


Hier stellet sich / unser vor etlichen Jahren gethanen Vertröstung nach / nunmehr der Großmüthige Arminius auf den Schau-Platz der Welt. Er suchet bey denen Sieg-prangenden Helden dieser Zeit günstige Erlaubnüs / Ihm einen Eintritt in dero Rüst-Kammern zu verstatten; Und lebet der guten Hoffnung: ob Er gleich in der heutigen Kriegs-Kunst / so wol wegen Aenderung der Zeiten / als anderer Zufälle und Gelegenheiten sich nur unter derselben Schüler oder /Lehrlinge zehlen möchte / daß sie ihm dennoch nichts minder seinen theuer-erworbenen Lorber-Krantz / als auch eine Stelle in denen Ehren-Sälen unter anderer Helden-Bildern gönnen / und ihm den Nahmen eines hertzhafften Feldherr deßwegen in keinen Zweifel ziehen werden; weil Er die Kriegs-Kunst und Staats-Klugheit zu seiner Zeit an dem Welt-gepriesenen Hofe des mächtigsten Kaysers Augustus / da die Krieg- und Friedens-Künste gleichsam mit einander umb den Vorzug kämpften / vollkommentlich erlernet / hernach aber bey Antretung seiner Regierung und obristen Feldhauptmannschafft in Deutschland / vor die Beschirmung der gleichsam in letzten Zügen liegenden Freyheit / gegen die stoltzen Römer höchst- rühmlich angewendet; ja nicht allein seinen bedrängten Lands-Leuten das schwere Joch der Römischen Dienstbarkeit / daran einige Römische Kayser so gar selbst einen Greuel gehabt / gäntzlich vom Halse gestreifft / andere deutsche Fürsten zu gleichmäßiger Heldenmüthiger Tapferkeit aufgemuntert / und wider die hochmüthigen Römer in Harnisch gebracht / sondern auch derogestalt siegen gelernet: daß das durch ihn geschwächte grosse Rom unterschiedliche mahl erzittert / Augusten sein Glücke zweifelhafft gemacht / und von derselben Zeit an das streitbare Deutschland vor unüberwindlich gehalten worden.

Man wünschte zwar wol: daß der Herr über Tod und Leben dem seligen Herrn Verfasser dieser Geschichte noch so viel Tage zugesetzet / als Er bedurfft hätte / daß Er seinem Arminius oder Herrmann in diesem Vorberichte selber das Wort reden / und Ihm einen Geleits- oder Beglaubigungs-Brieff in die Welt mitgeben / auch zugleich seinen itzigen Auftritt bestens entschuldigen können.

Wir wollen aber den hochgünstigen Leser indessen an den grossen Lehrmeister und Fürsten der Staats-Klugheit / den Cornelius Tacitus gewiesen haben /und mit dem vergnügt seyn: daß derselbe als ein ausländischer Geschicht-Schreiber und Feind der Deutschen sehr wol geurtheilet / wie man auch an seinem Feinde die Tugend loben müsse. Welch Zeugnüs denn um so viel mehr von der Heucheley und Laster der Dienstbarkeit entfernet / umb wie viel verdächtiger auch der glaubwürdigsten Freunde Urtheil ist; als denen offt wider ihren Vorsatz / wo nicht Heucheley /doch allzugütige Gewogenheit anhänget. Dieses hat Er auch damit bewehret: daß Er von unserm Arminius das herrlichste Zeugnüs von der Welt abgeleget und dabey gerühmet: Er habe Rom / das Haupt der Welt / da es in der grösten Blüte seiner Macht gestanden / und schon mit ausländischen Feinden fertig gewesen / hertzhafft angegriffen / keine Gefahr gescheuet / und sich in allen Treffen dergestalt tapfer verhalten: daß Er niemals gäntzlich geschlagen / noch überwunden worden.

Warumb aber unser seliger Lohenstein ihm eben die Beschreibung dieses Helden zu seiner Neben-Arbeit erwehlet / wollen wir zwar zu ergründen uns nicht bemühen; sondern einem jeden über dessen Ursachen ein freyes Urtheil abzufassen erlauben; Gleichwol aber dieses melden: daß vornehmlich so wol einige hohe Standes-Personen / als andere vertraute Freunde ihn hierzu veranlasset und ersuchet: daß Er von unsern Deutschen / gleich wie andere Völcker von ihren Helden / auch etwas gutes schreiben möchte; als welchen sie insgemein / gleich wie Homer dem Achilles / Xenophon dem Cyrus / und andere Andern zu viel / wie wir unserer kaltsinnigen Art nach / den Unsrigen zu wenig zugeeignet. Weil Er denn weder jener Befehl füglich abzulehnen / noch derer Bitte abzuschlagen vor möglich / sondern beyden etwas zu versagen vor ein straffwürdiges Laster gehalten; so hat Er ihm / nach dem fast alle Helden ihre Geschicht-Schreiber überkommen haben / die Lieb- und Lebens-Geschichte des Arminius / als welche Er zu seinem Zweck am beqvemsten zu seyn vermeinet / zu beschreiben vorgenommen / damit ja dieser unvergleichliche Held auch zu dieser Zeit noch einen herrlichen Glantz bey seinen Landes-Leuten bekommen /und sein Ruhm nicht gäntzlich in dem Staube der Vergessenheit begraben bleiben möchte. Diese deutsche Geschichte nun hat er aus dem tieffen Alterthum hervor gesucht / und selbige in eine solche Ordnung zusammen zu bringen sich bemühet / die dem Leser weder allzutunckel noch verdrüßlich fallen möchte. Dabey wolle sich aber der bescheidene Leser nicht befrembden lassen: daß Er nicht den Lateinischen Nahmen Arminius behalten / sondern ihn durchgehends nach der deutschen Sprache Herrmann benennet. Massen er sich dißfals / wie andere in dessen Benahmung seiner Freyheit gebrauchet; weil beyde Nahmen doch einerley sind / die meisten deutschen Geschichtschreiber aber seiner unter dem Nahmen Herrmann gedencken.

Sonst hat unser seliger Uhrheber in dieser Geschichte / wie andere Gelehrten nach dem Triebe seines Gemüths-Geistes dies geschrieben / worzu er von Natur so viel Lust / als wegen seiner Amts-Geschäffte Zeit und Gelegenheit gehabt. Und wird man Ihm umb so viel desto weniger diese Schreibens-Art übel deuten können / weil nicht allein bey andern Völckern /sondern auch in unserm Deutschlande die Edelsten unter den Sterblichen sich dergleichen bedienet; ja so gar vor wenig Jahren Durchlauchtige Hände einen höchstrühmlichen Anfang darinnen gemacht und genungsam gezeiget: daß wir nunmehr andern Völckern in der Kunst-Liebe / wo nicht es zuvor thun / doch die Wage halten können; also / daß wir der ausländischen Ubersetzungen vor itzo so wenig / als ihrer deßwegen über uns geführten Höhnerey bedörffen werden.

Vornehmlich aber hat eine hochgedachte Erlauchte Feder / und zwar eben in den Cheruskischen Landen / welche weyland unser Arminius beherrschet hat / zu grosser Vergnügung aller edlen Gemüther / mit den wichtigsten Beweiß-Gründen herrlich ausgeführet: daß dergleichen Arbeit ein Zeitvertreib des Adels seyn solle / und demselben insonderheit wol anstehe; in dem der Mensch vielmehr verpflichtet wäre den Gemüths- als Leibes-Ubungen obzuliegen. Welches auch hoffentlich keine vernünfftige Zunge in der Welt wird widersprechen / noch die geschickteste Feder wiederlegen können. Massen es doch allzuwahr ist: daß eine gute Feder einen Edelmann nicht minder in der Hand / als auf dem Helme zieret. Denn ob zwar der Adel an sich selber ein schöner Zierrath und helleuchtendes Kleinod des Menschen ist; so wil es doch aber auch nöthig seyn: daß Er in das feine Gold guter Sitten und Wissenschafften versetzet werde; sonst wird er dessen Besitzer eine schlechte Folge des Ansehens oder Hochachtung geben können. Die Edlen sollen die Eigenschafft der Adler / wovon sie nicht ohne Ursach den Nahmen fuhren / an sich haben / und sich unaufhörlich nach der Sonne der Tugend und guter Künste schwingen / und so wol bey Krieg- als Friedens-Zeiten nicht nur den Leib durch die Waffen und anständige Ritterspiele / sondern auch den Verstand durch die Bücher und das Schreiben üben. Denn hierdurch kan sich der Mensch allein edel machen; indem das Geblüte nur den Leib / Tugend und Wissenschafft aber den gantzen Menschen edel macht. Der Adel ist / wie Salicetus sagt / eine Tochter der Wissenschafft; und hat / wie Marius beym Salustius redet / seinen Uhrsprung aus der Tugend genommen. Er ist des Menschen Ehre; die Ehre aber nach des Aristoteles Ausspruche der Tugend Lohn. Dahero ist es unverantwortliche Thorheit / sich bereden lassen / als ob nach Wissenschafft streben und den Büchern obliegen einem Edelmanne verkleinerlich wäre / oder daß es Ihn zu andern Ubungen unfähig mache; da doch alle wolgesittete Völcker jederzeit dafür gehalten: daß es rühmlicher sey den Adel von der Tugend /als von den Ahnen zu zehlen. Deßwegen / spricht Livius / habe zu Rom ein jeder / der nur tugendhafft gewesen / auch edel werden können. Was kan aber den Menschen eher tugendhafft machen / als gute Künste und Wissenschafften erlernen; als wordurch der Verstand nicht nur geschärffet / sondern auch das Gemüthe / ja der gantze Mensch ermuntert / und zu allem guten fähiger gemacht wird? Der grosse Alexander ist nicht zu schätzen gewesen: daß Er aus dem Stamm der Macedonischen Könige / noch der Cäsar: daß Er aus dem Hause der Julier gebohren worden; sondern daß beyde sich durch Tugend und Tapferkeit groß gemacht haben. Hätten selbige auch nicht die Weißheit zur Gefärthin gehabt / würde ihr Ruhm einen schlechten Glantz zum Beysatze haben. Denn es ist nichts schändlichers / als / so zu reden / dem Jupiter zu wieder den Bacchus im Haupte / und die Pallas im Bauche führen; oder nur bloß allein edel von Geblüte und leer von Weißheit seyn; daß man so denn nur allein zu dem Gedächtnüs oder Ehren-Bildern seiner Ahnen fliehen / und von der Vorfahren Glantze entlehnen; also es solcher Gestalt nicht viel besser machen müsse / als bey den Alten die Ubelthäter /welche / wenn sie verfolget wurden / ihre Zuflucht zu den Altären / Begräbnüßen oder Bilder-Säulen der Kayser zu nehmen pflegten. Massen solche Menschen nichts besserem / als denen mit zierlichen Sattel-Decken prangenden Bucephalen vergliechen werden können. Aller Gegen-Einwendungen aber ungeachtet /wird es doch sonder Zweifel noch ferner / so lange tugendhaffte Menschen in der Welt seyn werden / dabey bleiben: daß die Tugend der beste Adels-Brieff / und /wie Pontanus spricht / scheinbarer als die Sonne sey /weil jene auch die Blinden / diese aber sie nicht sehen können. Und wäre zu wünschen: daß alle edle Menschen glauben lernten / daß es auch noch heute in der Welt / wie weyland zu Rom / gehe / da niemand in den Tempel der Ehren kommen konte / er muste denn zuvor durch den daneben gebauten Tempel der Tugend gehen; so würden sich vielleicht ihrer viel dem Glück zu Trotz aus jedem Stande lobwürdig erheben können; Allermassen wie der deutsche Homerus unser Opitz von einem gelehrten Ritter Schaffgotsche / der einen artlichen Poeten abgegeben habe / redet: der Stand durch Verstand blühet / und wer nur Verstand hat / auch mit Stande / Gut und Adel begabet wird. Wie denn dessen unser seliger Lohenstein selber ein Beyspiel abgeben kan / wie diß an Ihm wahr worden /was Sprach saget: daß die Weißheit Ihn zu Ehren gebracht / und neben die Fürsten gesetzet hat.

Was nun diese seine Arbeit anbelanget / so wolle der hochgeneigte Leser solche nicht durchgehends vor ein blosses Getichte / oder so genennten Roman halten. Denn ob man zwar wol gestehen muß: daß die Grich- und Römischen Geschichtschreiber nicht so viel wunderliche Zufälle und weitläufftige Umstände anführen; so wird man sich doch diß nicht gantz befrembden lassen / sondern dabey glauben: daß unser Uhrheber viel des jenigen / was Er nicht bey den Geschichtschreibern gefunden / theils aus seinen alten Müntzen / theils aus den Uberschrifften und Gedächtnüs-Maalen / die er ihm insonderheit hierinnen überaus wol zu Nutz zu machen gewust / zusammen gesucht / solche gehöriger Orten klüglich angewehret /und also den Mangel damit hin und wieder ersetzet hat. Weßwegen zwar zuweilen ein- oder die andern Umbstände als ertichtet zu sein scheinen; doch aber /daß sie nicht durchgehends vor blosses Fabelwerck zu halten sind / entweder in der alten oder neuen Geschichte ihre gewisse Ursachen und die Wahrheit zum Grunde haben. Welches der in den Alterthümern und Geschichten bewanderte Leser leicht mercken / die Räthsel auflösen / und die rechten Trauben von den gemahlten zu unterscheiden wissen wird.

Es ist zwar unser Uhrheber bey seinen Lebzeiten niemals gesonnen gewesen / diese Geschichte durch den Druck ans Tagelicht zu stellen / und sich damit den ungleichen Urtheilen der Welt zu unterwerffen. Nicht / daß er seine Arbeit jemanden mißgegönnet /oder sich jemals dergestalt in seine Gedancken verliebt hätte: daß er andere neben sich vor Kebsweiber gehalten; sondern weil er selbige / wie alle seine Sachen / niemals vor etwas geachtet / was der Welt mitzutheilen würdig sey. Massen Er dieses alles bloß zu obgemeldter vornehmer Personen und guten Freunde eigenen Gefallen und Vergnügung / in denen / wegen seines mühsamen Amptes häuffigen Geschäffte und schwerer Rechts-Händel / wenig übrigen Stunden /besonders aber meistens in seinem Gicht- oder Geduld-Bette zum Zeitvertreib und Gemüths-Beruhigung geschrieben / und zuweilen ihnen etwas davon mitgetheilet / die sich denn mit dessen Durchlesung nichts weniger / als er mit der Arbeit belustiget / und ihn immer mehr aufgemuntert haben.

Das Absehen dieser Arbeit wird der kluge Leser gleichfals leicht wahrnehmen können: daß er der Welt dadurch einen guten Nutzen zu schaffen getrachtet; weil er vornehmlich angemercket: daß ins gemein junge Standes-Personen allzuzeitlich einen Eckel vor ernsthafften Büchern zu bekommen / und lieber die mit vielen Eitelkeiten und trockenen Worten angefülleten Liebes-Bücher / als den la Motte / oder den Spanischen Saavedra / da doch diese Bücher ihre Gelehrsamkeit und ihren Nutzen haben / zu lesen pflegen. Dahero unser Lohenstein auf die Gedancken gerathen: ob man nicht unter dem Zucker solcher Lie bes-Beschreibungen auch eine Würtze nützlicher Künste und ernsthaffter Staats-Sachen / besonders nach der Gewohn- und Beschaffenheit Deutschlands /mit einmischen / und also die zärtlichen Gemüther hierdurch gleichsam spielende und unvermerckt oder sonder Zwang auf den Weg der Tugend leiten / und hingegen ihnen einen Eckel vor andern unnützen Büchern erwecken könte. Weßwegen er auch hierinnen allerhand fröliche und traurige Abwechselungen von lustigen / verliebten / ernsthafften und geistlichen Sachen gebrauchet / umb die Gemüther desto aufmercksamer zu machen, auch über diß mehr auf anmuthige Reden / gute Gleichnüße und sinnreiche Sprüche / als allzuweitläufftige Umbstände und Verwickelungen der Geschichte gesehen. Derowegen wolle der bescheidene Leser auch nicht übel vermercken / wenn er da oder dort einigen Irrthum entweder in dem Nahmen oder der Zeit-Rechnung befinden möchte Massen der seelige Verfasser wegen seines geschwinden Absterbens das gantze Werck nicht gäntzlich durchlesen können / da Er sonder Zweifel wol noch eines oder das andere ab- oder zugethan haben würde. Ob Er nun schon seinen Zweck nicht in allem nach Wunsch erreichet haben dörffte; so wird Er doch zum wenigsten hierinnen die Bahn gebrochen / und so wol den Nachkommen ein Licht aufgesteckt / als die Lehre eines gewissen Ausländers beobachtet haben: daß dergleichen Bücher stumme Hofemeister seyn / und wie die Redenden gute Lehren und Unterricht geben; also diese neben denselben durch allerhand Beyspiele die Würckung des Guten / und die Folge des Bösen /die Vergeltung der Tugend / und die Bestraffung der Laster vorstellen sollen.

Dahero / wenn ja jemanden bedüncken möchte / als ob ein oder das andere Laster zuweilen hierinnen mit schönen oder zu freyen Worten beschrieben wäre; so wolle doch derselbe ihme von unserm seeligen Herrn Uhrheber keine übele Gedancken machen / sondern vielmehr glauben: daß er in der Gerechtigkeit / in der Tugend und Liebe zu GOtt fest gegründet gewesen /und wol keinem Christen in der Welt hierinnen nachgegeben. Sein Hertz war von allem Eigennutz entfernet; hingegen sein Gemüthe desto mehr nach Weißheit begierig und in derselben unersättlich. Deßwegen hielt er jederzeit gleich dem berühmten Engelländer Bradfort / die Unterredung mit gelehrten Leuten / die er fast täglich zu seinen Besuchern wünschte und auch hatte / vor eine Erqvickung der Seelen / und sahe es überaus gerne / wenn sie an seinem Tische vor lieb nahmen / und durch kluge Gespräche ihm seine Speisen würtzten. In Ermangelung derselben aber waren gute Bücher seine unzertrennliche Gefärthen; und war ihm nicht möglich einen eintzigen Augenblick müßig zu seyn. Denn er schätzte die vergebens hinstreichende Zeit mit dem weisen Demetrius vor den kostbarsten Verlust; und hielt dies / was andere Arbeit und Mühe nennen / vor ein stärckendes Labsal und die allersüsseste Gemüths-Erleichterung. Daher erwehlte er ihm außer seinen Ampts- und andern Verrichtungen eine beständige und immerwehrende Arbeit / die ihm nach des Himmels Bewegung oder Sonnen-Lauff gleichsam in einem unauffhörlichen Zirckel führte. Sie war ihm ein rechtes Spielwerck; also / daß man wol mit Warheit betheuern kan: daß ihm solche niemals einigen Schweiß ausgepreßt / noch etwan Verdruß oder Ungeduld erwecket hat. Denn er war in der Arbeit überaus glücklich; Er wuste ihm die schwersten Sachen dergestalt leicht und annehmlich zu machen: daß ihn etwas zu verfertigen fast wenig oder gar keine Mühe gekostet. Massen sein Kopff ein rechtes Behältnüs der Wissenschafften zu seyn schien / darinnen er die allerwichtigsten Beweiß-Gründe gesammlet hatte; und zu aller Zeit so wol aus dem Munde / als der Feder von sich geben / und gleichsam wie eine Schale den Balsam der Gelehrigkeit nur immer reichlich ausgiessen konte. Hierinnen aber hat er wie andere als ein Mensch geschrieben / und als ein rechtschaffener Christ nach seiner Schuldigkeit geglaubet; auch eine und die andere Begebenheit bloß zu einem Beyspiel vorgestellet / und zwar mit einer solchen Art / die dem Leser eine Begierde so wol das Gute als Böse zu betrachten / beydes aber zu unterscheiden /erwecken möchte. Denn allzulange auf einer Seite spielen / oder immer einen Thon hören / ist den Ohren verdrüßlich / und dem Gemüthe zu wieder. Zu dem weiß man ja wol: daß den Reinen alles rein ist; und tugendhaffte Gemüther auch aus Lesung des Bösen wie die Scheide-Künstler aus gifftigem Napel etwas Gutes zu ziehen pflegen.

Denn weil alles der Veränderung unterworffen ist, und wir Menschen in der Welt meist die Abwechselung der Dinge / als die Mutter der Vergnügung lieben / ob solche gleich nicht allemal eine freundliche Stirne / und den Mund voll Bisam hat; So folgen wir billich hierinnen dem Beyspiel des Himmels; der bald trübe / bald klar / bald stille / bald stürmerisch zu seyn / und zuweilen mit Blitz und Donner zu spielen pfleget / damit etwas gutes daraus folgen könne / was wir uns weder versehen / noch dessen Ursachen / warumb diß oder jenes geschehen / ergründen können. Derowegen wird ihm ein jeder bedachtsamer Leser die auf solche beschriebene Laster allemal gefolgten grausamen Straffen hierinnen eben so wol / als in dem heiligen Haupt-Buche zu einer Warnung und Schrecken dienen lassen. Denn hätte niemand die Klippen Scylla und Charybdis ausführlich beschrieben / und die See-fahrenden vor der Gefahr gewarniget / so würden noch viel Schiffer daran scheitern / und sie anitzo niemand so klüglich zu meiden wissen. Ein jeder Ort hat seine Wunderwercke und seine Mißgeburten / wie seine Tage und Nächte; Und wo Sonnen sind / da giebt es auch Finsternüße. Dannenhero wir alle Sachen in der Welt gleichsam als in einem Spiegel beschauen / die bösen meiden / die guten annehmen /und stets gedencken sollen: daß wie alle / auch die geringsten Laster ihre gewisse Straffen; also die Tugenden allezeit ihre herrliche Belohnungen zu gewarten haben. Denn beydes das Gute und auch das Böse sind gewisse Zahler einem jeden / wie Er es verdienet. Wer böse geartet ist / wird gleichwol böse bleiben / wenn er schon nicht den Arminius gelesen haben wird. Zu dem könte man wol fragen: was können die Steine davor / daß der / so gläsern ist / sich daran zerstösset? Wer nicht wol versetzen kan / muß niemals fechten /noch sich ohne guten Wind zu tieff in die See begeben. Man soll bey Lesung der Bücher ein adeliches Hertz haben / und mit Verachtung alles / was weibisch oder unedel ist / bey Seite setzen; hingegen seine Hand wie der unter des Licomedes Jungfrauen in Weiber-Tracht verborgene Achilles nach würdigen Sachen ausstrecken. Denn als diese mit Anschauung des vom verkleideten Ulysses zum verkauffen dahin gebrachten Weiber-Schmucks beschäfftiget waren /Achilles bloß nach der darunter verborgenen Wehre grieff / und also hierdurch vom Ulysses erkennet ward. Mancher lieset zwar die heiligsten Bücher /höret tausend guter Lehren und nachdrückliche Vermahnungen / dennoch aber wil ihn keines bessern; sondern er unterstehet sich vielmehr wol gar die allerherrlichsten Dinge / wie Lucianus / zu einem Gespötte zu machen. Wie denn auch noch heute zu Tage nichts gemeiners in der Welt ist / als über andere Sachen seltzame Urtheile fällen und tadeln können. Ja es giebet so gar Menschen / welche lieber ohne Zunge als Stichreden seyn wolten; also daß es mancher entweder vor keine sinnreiche Erfindung / oder ihm vor einen Schimpff halten würde / wenn er nicht von jedem Dinge etwas böses oder stachlichtes zu reden wüste. Denn dadurch meinen dergleichen Leute / welche sich gleichwol die Warheit zu reden einbilden /bey der gelehrten Welt vor helleuchtende Sternen angesehen zu werden; da sie doch kaum dampfende Pech-Fackeln sind / welche / was auch immer ihr Schwefel und Rauch vor Bländungen vorbilden kan /sich doch ihres Gestancks halber selbst verrathen /und ihre eigene Vertunckelung befördern. Diese reden insgemein nie zierlicher / als wenn sie am übelsten nachreden; und gläntzen niemals mehrers / als wenn sie am meisten brennen. Sie sind wie die Löwen /welche / wenn sie einmal Blut von ihren Klauen gelecket / noch immer grössere Begierde darnach haben; oder wie die Scorpionen / die nur allezeit zu stechen bereit sind. Hingegen haben alle rechtschaffene Gemüther jederzeit eine Abscheu vor Spöttern zu tragen pflegen; weil ihre Worte und Tinte ein lauteres Gifft ist / so die Nahmen und alles das / was sie benennen / vergifftet. Wie denn jener ausländische Ritter und kluge Raths-Herr zu Venedig gar nachdencklich hiervon geurtheilet: daß kein ehrlicher Mann mit gutem Gewissen dergleichen weder reden noch schreiben könte; Und gleich wie man Verrätherey liebte /den Verräther aber hassete; also man auch Spott- oder Stachel-Reden zwar lobte / aber vor derselben Uhrheber einen Abscheu trüge; ja einem dergleichen Liebhaber an statt des verhofften Lobes gar hoch vernünfftig zur Antwort schrieb: Disteln säen und Satyrische Schrifften machen / wäre seines Bedünckens einerley; wenn sodenn Dornen daraus wüchsen / müste man nicht das Glücke / sondern seine eigene Thorheit anklagen. Und ob selbte zwar bey den Zuhörern ein Gelächter erregten / setzten sie doch gemeiniglich den Uhrheber in Leid. Dannenhero diese der grosse Alexander recht Königlich verlachet / Tiberius verstellet /und Titus gar nicht angehöret; Massen dieses süsse Gifft seine eigene Straffe mit sich führet. Solche Menschen / so ihren herrlichen Verstand und Vernunfft nur zum Bösen und des Nechsten Nachtheil anwenden / werden offtmals / weil sie mit schädlichem Rauch gehandelt / auch wie des Alexander Severus Diener /Turinus mit Rauch gestraffet; und könten nicht unbillich ein Beyspiel vom Peryllus nehmen / als welchen die Göttliche Rache nicht ohne Ursach straffte: daß /weil er die schöne Kunst aus Ertzt Bildnüsse der Götter und fürnehmer Helden zu güssen endlich mißbrauchte / und dem grausamen Phalaris zu Liebe einen Ertztenen Ochsen / als ein Werckzeug die Menschen zu peinigen machte / er auch darinnen zu erst die Wahrheit bewehren / und seinen verbrennten Leib den höllischen Göttern zu einem Schnupff-Pulver werden lassen muste.

Gleich wie es nun allerhand wunderlich-geartete Menschen in der Welt giebt; also mühen sich einige /die einen Gran wichtiger als die itzt beschriebenen seyn sollen / nichts / als unnöthige Grübeleyen / und eitel unnütze Fragen auf die Bahn zu bringen; Und wollen mit einiger Noth wissen wessen Tochter Hecuba gewesen? was Achilles / als er unter des Licomedes Jungfrauen verborgen gewesen / vor einen Nahmen geführet? was vor ein Lied die Syrenen zu singen pflegen? In welche Hand Diomedes die Venus verwundet? An welchem Fuße Philippus gehuncken? durch wen Augustus des Brutus Kopff nach Rom geschickt? und dergleichen mehr; oder leben gar wie Domitianus: daß sie sich lieber täglich etliche Stunden mit einer treflichen Fliegen-Jagt / als einem nützlichen Buche zu erlustigen pflegen. Hingegen sind an dere wol so gottloß: daß sie die allernützlichsten Sachen hassen / und sich nicht allein unterstehen schädliche und nichtige Dinge / wie Favorinus das viertägichte Fieber / Dio die lange Haarlocken / Synesius die Glatzen / Lucianus die Fliegen zu loben / sondern andere wol gar den Fürsten der Finsternüs mit Lobsprüchen zu verehren. Ihrer viel sind auch / die nicht nur den Neptun wegen seines der Augen halben nicht recht gebildeten Ochsens / Minervens Hauß wegen seiner Unbewegligkeit / des Vulcanus Menschen-Bild wegen der nicht durchsichtigen Brust zu tadeln; sondern so gar den himmlischen Körper selbst / als das gröste Uhrwerck des höchsten Schöpffers nach ihrer Einbildung einzurichten und zu stellen sich bedüncken lassen.

Derowegen können wir uns umb so vielmehr leicht die Rechnung machen: daß wie nicht alle Sachen allen gefallen; ja das grosse Welt-Licht die Sonne selbst von den Persen angebetet / von den Mohren hingegen verfluchet wird; noch die besten Speisen jedwedem Munde schmecken; also auch dieser unser Arminius nicht nach eines jeden Gehirne eingerichtet seyn; sondern ein jeder nach seiner Einbildung / oder nach der Gewogenheit zu dessen Verfasser gut oder böse davon urtheilen / und also ihm nicht besser gehen werde / als des Jupiters Bildnüße / umb dessen Kopff die Spinnen ihr Gewebe ziehen. Denn / denen Ungeduldigen oder allzu vieles Qvecksilber-habenden wird vermuthlich diese Schreibens-Art zu weitläufftig / den Ungelehrten zu hoch und historisch / den Scheinheiligen zu frey / denen Welt-gesinnten mit zu vieler Weltweißheit und geistlichen Sachen angefüllet / denen übrigen aber auf diese oder jene Art nicht recht seyn /und da oder dort seine Fehler haben; also / daß man wol mit dem Ausomus Ursach zu sagen haben möchte: wem dieses unser Spiel nicht gefällig ist / der lese es nicht; oder wenn er es gelesen / so vergesse er es wieder; der so er es nicht vergessen möchte / so verzeihe er uns.

Allein es wolle der hochgeneigte Leser nur gedencken: daß ein Mensch keiner Englischen Krafft fähig ist; ja auch dem Fleische der Heiligen selber Schwachheiten anhangen: und daß man das jenige Buch / welches lauter gleichgewogene Leser oder Liebhaber bekommen / und allen Menschen gefallen wird / unter die sieben Wunderwerke der Welt zehlen / desselben Verfasser aber zum Oberhaupt und Richter aller Bücherschreiber setzen werde. Viel / die dergleichen Geschicht-Bücher verachtet / haben weder selber was bessers zu schreiben / noch sonst durch ihr Beyspiel die Welt frömmer zu machen gewust. Man hat auch noch niemals weder gehört noch gelesen: daß es aus ihrem Haupte Gold geregnet hätte / vielleicht /weil kein Bergwerck darinnen gewesen. Denn ein jeder mag sich nur bescheiden: daß zwar alle Meere Schaum und Sand / aber nicht Perlen und Korallen herfür bringen können.

Schlüßlich aber wolle ja niemand meinen: daß unser Uhrheber die Zeit nur bloß allein an dieses Werck oder seine Poetische Getichte gewende habe. Wer von seiner andern Arbeit und Ampts-Verrichtungen Zeugnüs begehret / denselben wollen wir nicht allein an das Breßlautsche Rath-Hauß / und den berühmten Welt-klugen Herrn Frantz Freyherrn von Resselrode / den Mäcenas dieser Zeit / sondern auch an die jenigen / so ihn gekennet / gewiesen haben; als welche hoffentlich ohne alle Heucheley oder Partheyligkeit ihm das Ehren-Lob nachzurühmen sich nicht wiedern werden: daß er die kurtzen Jahre seines Lebens / so wol vor die Stadt / als die jenigen / die sich seinem Rath und Beystandes anvertrauet / treulich und redlich gearbeitet / seine gröste Lust in der Arbeit gesucht / und gnungsam gewiesen / ja sein Corpus Juris zeugen wird: daß er so wol ein grosser Rechtsgelehrter und kluger Staats-Mann / als sinnreicher Poet gewesen; und daß man gar wol in der einen Hand der Astrea Wagschale / in der andern aber auch des Apollo Leyer führen könne. Denn wo Themis und Minerva in einem Tempel beysammen gestanden /haben sie allezeit denselben berühmter gemacht / und einander die beste Handreichung thun können. Dahero auch eine Erlauchte Person von unserm Lohenstein artlich zu schertzen Anlaß genommen: Es hätte das Glücke in Austheilung der Ehren-Aempter entweder geirret / oder ihm unrecht gethan; in dem es ihn zu einem Staats-Diener nicht einer Stadt / sondern eines grossen Königs machen sollen / weil er zu dergleichen Diensten vor andern fähig / und gar füglich des Plinius Baum / der einen gantzen Garten mit allerhand Früchten vorstellte / oder auch des Ausonius Bacchus-Bilde / so von allen Göttern etwas eigentliches gewiesen / und er es daher Pantheon / oder alle Götter genennet / zu vergleichen gewesen.

Dannenhero werden weder Plato / noch alle die jenigen eigensinnigen Klüglinge / welche der Poesie /samt allen andern denen Gelehrten mehr schönen Zierrath als grossen Reichthum erwerbenden edlen Künsten eine Grufft zu bauen / oder zum minsten nur ihrem Purpur einen Schandfleck zu machen bemühet sind / einen Schluß abzufassen Ursach haben / keinen Poeten in Rath oder zu weltlichen Ehren-Aemptern zu nehmen. Da doch Rom und Grichenland nie berühmter gewesen sind / als da die Poesie auch bey Burgermeistern und andern Grossen zu Hause war. Daher wird es auch hoffentlich unserm Breßlau / so lange nur gute Künste und Sitten in der Welt blühen werden / eben so wenig / als der Stadt Rom / weil der Burgermeister Cicero ein grosser Redner daselbst gewesen und Bücher geschrieben / als sonder welche er in der Welt vielleicht weniger bekannt seyn würde / niemals zu einiger Schande und Verkleinerung ihres Ansehens gereichen / wenn man gleich sagen wird: daß Hofmannswaldau / Lohenstein / und für ihnen viel andere ihres gleichen Getichte geschrieben / und die Poesie zur höchsten Vollkommenheit gebracht haben. Die allergrösten Helden-Geister sind entweder selber Poeten oder doch grosse Liebhaber / ja der erste deutsche grosse Kayser Carl / den Ost und West angebetet / der Uhranheber der deutschen Tichter-Kunst gewesen. Die Lesung des Homerus Getichte hat dem grossen Alexander mehr Feuer / als seiner Diener Rath zu Heldenmüthigen Entschlüssungen gegeben; Und es hätte ihm jener frembde Bothe / der mit einem freudigen Gesichte zu ihm kam / auf seine Frage: Ob Homerus von den Todten auferstanden wäre? keine frölichere Zeitung sagen / als wenn er hätte Ja sprechen können. Unser Arminius kan auch selber Zeugnüs ablegen: daß er an dem mächtigen Kayser August / nichts minder einen geschickten Redner und Poeten /als grossen Herrscher gefunden habe; der auch schon im zwölfften Jahre seiner Groß-Mutter Julia eine offentliche Leich-Rede gehalten / hernach aber bey seiner Kayserlichen Würde es seinem hohen Ansehen gantz nicht verkleinerlich geachtet / daß er so gar seines Staats-Dieners Mäcenas Tod mit einem Leich-Ge tichte beehret hat. Und ob zwar Plato in seinen Gesetz-Büchern übel von den Poeten geredet; so hat er doch mehr den Mißbrauch / als die Kunst bestraffen wollen; Im übrigen aber von einem Poetischen Rath so viel gehalten: daß er sie anderswo Väter und Führer der Weißheit / ja ein Göttliches Geschlecht genennet. Ist auch gleich nicht eben mit Absterben der Poeten eine Stadt zu Grunde gegangen; so hat man doch zum wenigsten allemal nicht ohne Nachdencken beobachtet: daß so bald aus einem Orte die darinnen zum höchsten gestiegene Tichter-Kunst sich verlohren / derselbe auch in kurtzem ein gantz anderes und verstelltes Gesichte bekommen hat.

Jedoch damit wir nicht die Gräntzen einer Vorrede allzuweit ausstecken / wollen wir dißfals weder eine Lobschrifft noch Schutz-Rede oder Vertheidigung der Poesie machen, sondern nur letzlich den geduldigen Leser hiermit gebührends ersuchet haben: daß er von unserm seligen Lohenstein gleichfals ein gutes Urtheil fällen; indessen aber den Ersten Theil solcher seiner Arbeit gewogen aufnehmen / und künfftige Michael-Messe / geliebts GOTT / des Andern nebst vollständigen Registern gewärtig seyn; auch alle Fehler darinnen zum besten kehren / und gewiß glauben: daß wo er es ja nicht in allem wol getroffen / doch wol gemeinet / und nicht allein damals bey den Freudensbezeugungen über des itzigen Allerdurchlauchtigsten König Josephs in Ungarn höchsterfreulichen Geburt gleichsam aus einem Poetischen Triebe gewahrsaget hat: daß derselbe seines Groß-Anherrn-Vatern / Kayser Carl des Fünfften Fußstapffen betreten / alle seine Tugenden und Glücke besitzen / und nach Anzeigung des anfänglich verlauteten Geburts-Tages / eben wie dieser ruhmwürdigste Kayser / so wol von Sieg als Friede berühmt werden würde; Sondern er hat auch gleich wie wir / jederzeit diesen andächtigen Wunsch in seinem Hertzen geführet: daß der grosse GOTT / als der höchste Beschirmer und Erhalter aller Königreiche und Länder unser itzigen Allerdurchlauchtigsten Oesterreichischen Herrmann / den Grossen LEOPOLD / einen nichts minder großmüthigen Feldherrn / als preißwürdigsten Beschirmer deutscher Freyheit in unverrucktem Wolstande erhalten / fernere glückliche und Siegreiche Waffen wieder alle die deutsche Freyheit kränckende Feinde verleihen / und unter Seine Fahnen lauter tapfere /keinen Eigennutz / sondern nur das Vaterland und die Eintracht liebende Heer-Männer senden / auch das gantze hochlöblichste und allergütigste Ertzhauß Oesterreich dergestalt segnen wolle: daß dessen Stamm sich durch die gantze Welt ausbreiten / seine Zweige aber biß in den Himmel reichen mögen.

Quelle:
Daniel Caspar von Lohenstein: Großmütiger Feldherr Arminius, Erster Theil, Leipzig 1689.
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Große Erzählungen der Spätromantik

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Im nach dem Wiener Kongress neugeordneten Europa entsteht seit 1815 große Literatur der Sehnsucht und der Melancholie. Die Schattenseiten der menschlichen Seele, Leidenschaft und die Hinwendung zum Religiösen sind die Themen der Spätromantik. Michael Holzinger hat elf große Erzählungen dieser Zeit zu diesem Leseband zusammengefasst.

430 Seiten, 19.80 Euro

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