III.

10VND er sprach zu mir / Du Menschenkind /Alle meine wort / die ich dir sage / die fasse mit hertzen / vnd nim sie zu ohren. 11Vnd gehe hin zu den Gefangenen deines Volcks / vnd predige jnen / vnd sprich zu jnen / So spricht der HErr HERR / sie hörens oder lassens. 12Vnd ein wind hub mich auff /vnd ich hörete hinder mir ein Gedöne / wie eines grossen Erdbebens (Gelobt sey die herrligkeit des HERRN an jrem ort) 13Vnd war ein rauschen von den Flügeln der Thiere / die sich an einander küsseten1 / vnd auch das rasseln der Reder / so hart bey jnen waren / vnd das Gedöne eines grossen Erdbeben. 14Da hub mich der Wind auff / vnd füret mich weg /Vnd ich fur dahin / vnd erschrack seer / Aber des HERRN hand hielt mich fest. 15Vnd ich kam zu den Gefangenen / die am wasser Chebar woneten / da die Mandel stunden / im monden Abib / vnd setzt mich bey sie / die da sassen / vnd bleib daselbs vnter jnen sieben tage / gantz trawrig.


16Vnd da die sieben tage vmb waren / geschach des HERRN wort zu mir / vnd sprach / 17Du Menschenkind / Jch hab dich zum Wechter gesetzt vber das haus Jsrael / Du solt aus meinem Munde das wort hören / vnd sie von meinet wegen warnen. 18Wenn ich dem Gottlosen sage / Du must des Tods sterben /Vnd du warnest jn nicht / vnd sagest es jm nicht /Damit sich der Gottlose fur seinem gottlosen wesen hüte / auff das er lebendig bleibe / So wird der Gottlose vmb seiner sünde willen sterben / Aber sein Blut wil ich von deiner Hand foddern. 19Wo du aber den Gottlosen warnest / vnd er sich nicht bekeret von seinem Gottlosen wesen vnd wege / So wird er vmb seiner sünde willen sterben / Aber du hast deine Seele errettet. Jnf. 33.

20VND wenn sich ein Gerechter von seiner gerechtigkeit wendet / Vnd thut böses / So werde ich jn lassen anlauffen / das er mus sterben / Denn weil du jn nicht gewarnet hast / wird er vmb seiner sünde willen sterben müssen / vnd seine gerechtigkeit / die er gethan hat / wird nicht angesehen werden / Aber sein Blut wil ich von deiner Hand foddern. 21Wo du aber den Gerechten warnest / das er nicht sündigen sol /vnd er sündiget auch nicht / So sol er leben / denn er hat sich warnen lassen / Vnd du hast deine seele errettet.


22VND daselbs kam des HERRN Hand vber mich / vnd sprach zu mir / Mach dich auff / vnd gehe hinaus ins feld / da wil ich mit dir reden. 23Vnd ich machte mich auff / vnd gieng hin aus ins feld / Vnd sihe / da stund die Herrligkeit des HERRN daselbs /gleich / wie ich sie am wasser Chebar gesehen hatte / Vnd ich fiel nider auff mein Angesicht. 24Vnd ich ward erquickt / vnd trat auff meine Füsse / Vnd er redet mit mir / vnd sprach zu mir / Gehe hin / vnd verschleus dich in deinem Hause.

25VND du Menschenkind / sihe / Man wird dir stricke anlegen / vnd dich damit binden / das du jnen nicht entgehen sollest. 26Vnd ich wil dir die Zungen an deinem Gaumen kleben lassen / das du erstummen solt / vnd nicht mehr sie straffen mügest / Denn es ist ein vngehorsam Haus. 27Wenn ich aber mit dir reden werde / wil ich dir den mund auffthun / das du zu jnen sagen solt / So spricht der HErr HERR / Wers höret /der höre es / Wers lesst / der lasse es / Denn es ist ein vngehorsam Haus.


1 Das ist / sich oben anrüreten / oder sich schwungen gegen ander.


Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
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