XXIII.

1DJs ist die Last vber Tyro. Heulet jr schiffe auff dem meer / Denn sie ist zustöret / das kein Haus da ist / noch jemand dahin zeucht / Aus dem lande Chitim1 werden sie des gewar werden. 2Die Einwoner der Jnsulen sind stille worden / Die Kauffleute zu Zidon / die durchs Meer zogen / fülleten dich. 3Vnd was fur früchte am Sihor / vnd Getreide am wasser wuchs / bracht man zu jr hin ein / durch grosse Wasser / vnd du warest der Heiden Marckt worden. 4Du magst wol erschrecken Zidon / Denn das Meer2 / ja die festest am meer spricht / Jch bin nicht mehr schwanger / ich gebere nicht mehr / so zihe ich keine Jünglinge auff / vnd erzihe keine Jungfrawen. 5Gleich wie man erschrack / da man von Egypto hörete / Also wird man auch erschrecken wenn man von Tyro hören wird. 6Faret hin auffs meer / heulet jr Einwoner der Jnsulen. Jere. 47; Ezech. 26; Ezech. 27;Ezech. 28.

7JSt das ewre fröliche Stad / die sich jres Alters rhümet? Jre füsse werden sie ferne wegfüren zu wallen. 8Wer hette das gemeinet / das Tyro der Kronen3 so gehen solt? So doch jre Kauffleute Fürsten sind /vnd jre Kremer die herrlichsten im Lande? 9Der HERR Zebaoth hats also gedacht / Auff das er schwechte alle pracht der lustigen Stad / vnd verechtlich machte alle Herrlichen im Lande. 10Far hin durch dein Land / wie ein strom / du Tochter des meers / Da ist keine Gurt4 mehr. 11Er reckt seine Hand vber das Meer / vnd erschreckt die Königreich /Der HERR gebeut vber Canaan / zuuertilgen jre Mechtigen / 12vnd spricht / Du solt nicht mehr frölich sein / du geschendete Jungfraw du tochter Zidon. Job. 12.

O Chitim5 / mach dich auff / vnd zeuch fort / Denn du must da nicht bleiben / 13sondern in der Chaldeerland / das nicht ein Volck war / Sondern Assur hat es angericht zu schiffen / vnd haben feste Thürm drinnen auffgerichtet / vnd Pallast auffgebawet / Aber sie ist gesetzt / das sie geschleifft werden sol. 14Heulet jr schiffe auff dem Meer / Denn ewre macht ist zustöret.

15ZV der zeit wird Tyrus vergessen werden siebenzig jar / so lange ein König leben mag / Aber nach siebenzig jaren / wird man von Tyro ein Hurnlied singen. 16Nim die Harffen / gehe in der Stad vmb du vergessene Hure / machs gut auff dem Seitenspiel vnd singe getrost / Auff das dein wider gedacht werde. 17Denn nach siebenzig jaren wird der HERR Tyrum heimsuchen / das sie widerkome zu jrem Hurenlohn6 / vnd hurerey treibe mit allen Königreichen auff Erden. 18Aber jr Kauffhandel vnd Hurnlohn werden dem HERRN heilig sein / Man wird sie nicht zu Schatzsamlen noch verbergen / sondern die fur dem HERRN wonen / werden jr Kauffgut haben / das sie essen vnd sat werden / vnd wol bekleidet sein.


1 Das hat gethan der grosse Alexander aus Macedonia. So gar lange zuuor hat Jesaia solch ding gesehen.

2 Das ist / Tyrus.

3 Aliarum corona electissima.

4 Das ist / kein Regiment vnd Oberkeit etc.

5 Alexander muste nach Tyro auch Babylon verstören.

6 Das ist jr gewerb vnd handel / den sie in Abgötterey treibet.


Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
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