XLI.

1LAS die Jnsulen fur mir schweigen / vnd die Völcker sich stercken1 / Last sie erzu tretten vnd nu reden / Last vns mit einander rechten. 2Wer hat den Gerechten2 vom Auffgange erweckt? Wer rieff jm das er gieng? Wer gab die Heiden vnd Könige fur jm /das er jr mechtig ward / vnd gab sie seinem Schwert /wie staub / vnd seinem Bogen wie zustrewete stoppeln? 3Das er jnen nachjaget vnd zoch durch mit friede / vnd ward des weges noch nie müde. 4Wer thuts vnd machets / vnd rufft alle Menschen nach einander von anfang her? Jch bins der HERR / beide der ersten vnd der letzten. Gen. 12; Gen. 14.

5DA das die Jnsulen sahen / furchten sie sich / vnd die ende der Erden erschrocken3. Sie naheten vnd kamen er zu / 6Einer halff dem andern / vnd sprach zu seinem nehesten / Sey getrost. 7Der Zimerman nam den Goldschmid zu sich / vnd macheten mit dem Hamer das blech glat auff dem Ambos / vnd sprachen / Das wird fein stehen / vnd hefftens mit Negeln / das es nicht solt wackeln.


8DV aber jsrael mein knecht / jacob den ich erwelet habe / Du samen Abrahams meines geliebten. 9Der ich dich gestercket4 habe von der Welt ende her / vnd hab dich beruffen von jren Gewaltigen5 / vnd sprach zu dir / Du solt mein Knecht sein / Denn ich erwele dich / vnd verwerffe dich nicht. 10Fürchte dich nicht / Jch bin mit dir / Weiche nicht / Denn ich bin dein Gott / Jch stercke dich / Jch helffe dir auch /Jch erhaltte dich / durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit. 11Sihe / Sie sollen zu spot vnd zu schanden werden / alle die dir gram sind / Sie sollen werden als nichts. Vnd die Leute / so mit dir haddern / [23a] sollen vmbkomen / 12das du nach jnen fragen möchtest / vnd wirst sie nicht finden. Die Leute / so mit dir zancken / sollen werden als nichts / vnd die Leute so wider dich streiten / sollen sein ende haben. 13Denn ich bin der HERR dein Gott / der deine rechte Hand stercket / vnd zu dir spricht / Furcht dich nicht / Jch helffe dir.

14SO fürcht dich nicht du Würmlin Jacob / Jr armer hauffe Jsrael / Jch helffe dir / spricht der HERR / vnd dein Erlöser der Heilige in Jsrael. 15Sihe / Jch habe dich zum scharffen newen Dreschwagen gemacht / der zacken hat / Das du solt Berge zudreschen vnd zumalmen / vnd die Hügel wie sprew machen. 16Du solt sie zurstrewen / das sie der wind wegfüre / vnd der wirbel verwebe. Du aber wirst frölich sein am HERRN vnd wirst dich rhümen des Heiligen in Jsrael.

17DJE Elenden vnd Armen suchen Wasser / vnd ist nichts da / jre Zunge verdürret fur durst / Aber ich der HERR wil sie erhören / Jch der Gott Jsrael wil sie nicht verlassen. 18Sondern / ich wil Wasserflüsse auff den Höhen öffenen / vnd Brunnen mitten auff den Felden / Jch wil die Wüsten zu Wasserseen machen /vnd das dürre Land zu Wasserquellen. 19Jch wil in der Wüsten geben / Cedern / fohern / myrten / vnd kyfern / Jch wil auff dem Gefilde geben / tennen / buchen / vnd buchsbawm mit einander. 20Auff das man sehe vnd erkenne / vnd mercke vnd verstehe zu gleich / Das des HERRN Hand habe solchs gethan /vnd der Heilige in Jsrael habe solchs geschaffen.


21SO lasset ewer Sache her komen / spricht der HERR / Bringt her worauff jr stehet / spricht der König in Jacob. 22Last sie erzu tretten vnd vns verkündigen / was künfftig ist / Verkündiget vns vnd weissaget etwas zuvor / Lasset vns mit vnserm hertzen drauff achten / vnd mercken / wie es hernach gehen sol. Oder lasset vns doch hören / was zukünfftig ist. 23Verkündiget vns was hernach komen wird /So wollen wir mercken / das jr Götter seid. Trotz thut gutes oder schaden / So wollen wir dauon reden vnd mit einander schawen. 24Sihe / Jr seid aus nichts /vnd ewer Thun ist auch aus nichts / vnd euch welen6 / ist ein Grewel.

25JCH aber erwecke einen von Mitternacht / vnd kompt vom Auffgang der sonnen / Er wird jnen meinen Namen predigen / Vnd wird vber die Gewaltigen7 gehen wie vber Leimen / vnd wird den kot tretten wie ein Töpffer. 26Wer kan etwas verkündigen von anfang / so wollen wirs vernemen? Oder weissagen zuuor? so wollen wir sagen / Du redest recht. Aber da ist kein Verkündiger / Keiner der etwas hören liesse /Keiner der von euch ein wort hören müge. 27Jch bin der erste / der zu Zion sagt / Sihe / Da ists / vnd gebe Jerusalem Prediger. 28Dort aber schawe ich / Aber da ist niemand / Vnd sehe vnter sie / Aber da ist kein Ratgeber / Jch frage sie / Aber da antworten sie nichts. 29Sihe / Es ist alles eitel mühe / vnd nichts mit jrem Thun / jre Götzen sind wind vnd eitel.


1 Das ist / Las doch hören / was sie können.

2 Das ist Abraham.

3 Er spottet der Heiden / wie sie sich engsten / das sie wieder Gott vnd sein wort jr Thun verteidigen. Denn sie fürchten sich das sie vnterligen vnd verlieren müssen.

4 Erwischet / ergreiffen / geffaset habe.

5 Das ist / von den Fürsten Egypti.

6 Wer von euch helt vnd ewer ding annimpt / der ist ein Grewel.

7 Saganim. Gewaltigen heisset er hie Saganim / das sind die Obersten im geistlichen Stande / als die Hohenpriester / Leuiten / Bischoue / Pfaffen.


Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
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