1Dis sind die Sprüche Salomo.


X.

EJN weiser Son ist seines Vaters freude / Aber ein törichter Son ist seiner Mutter gremen. Jnfr. 15.

2Vnrecht Gut hilfft nicht / Aber Gerechtigkeit errettet vom Tode.

3Der HERR lesst die seele des Gerechten nicht hunger leiden / Er störtzt aber der Gottlosen schinderey1.

4Lessige Hand macht arm / Aber der Vleissigen hand macht reich.

5Wer im Sommer samlet / der ist klug / Wer aber in der Erndte schlefft / wird zu schanden2.

6Den Segen hat das heubt des Gerechten / Aber den mund der Gottlosen wird jr freuel vberfallen.

7Das Gedechtnis der Gerechten bleibt im segen /Aber der Gottlosen name wird verwesen.

8Wer Weise von hertzen ist / nimpt die Gebot an /Der aber ein Narrenmaul hat / wird geschlagen. [333b]

9Wer vnschüldig lebet / der lebet sicher / Wer aber verkeret ist auff seinen wegen / wird offenbar werden.

10Wer mit Augen wincket / wird mühe anrichten / Vnd der ein Narrenmaul hat / wird geschlagen.

11Des Gerechten mund ist ein lebendiger Brun /Aber den mund der Gottlosen wird jr freuel vberfallen.

12Hass erreget hadder / Aber Liebe3 deckt zu alle vbertrettunge. 1. Cor. 13.; 1. Pet. 4.

13Jn den lippen des Verstendigen findet man Weisheit / Aber auff den rücken des Narren gehört ein Ruten.

14Die Weisen bewaren die Lere / Aber der Narren mund ist nahe dem schrecken4.

15Das gut5 des Reichen ist seine feste stad / Aber die Armen macht das armut blöde.

16Der Gerechte braucht seins guts zum Leben6 /Aber der Gottlose braucht seins Einkomens zur sünde.

17Die zucht halten / ist der weg zum Leben / Wer aber die straffe verlesst / der bleibt jrrig7.

18Falsche8 Meuler decken hass / Vnd wer verleumbdet / der ist ein Narr.

19Wo viel wort sind / Da gehets on sünde nicht ab / Wer aber seine lippen helt / ist klug.

20Des Gerechten zunge ist köstlich silber / Aber der Gottlosen hertz ist nichts.

21Des Gerechten lippen weiden viele / Aber die Narren werden jrer torheit sterben.

22Der segen des HERRN macht reich9 / On mühe.

23Ein Narr treibt mutwillen / vnd hats noch dazu seinen spot / Aber der Man ist weise / der drauff merckt.

24Was der Gottlose fürchtet / das wird jm begegenen / Vnd was die Gerechten begeren / wird jnen gegeben.

25Der Gottlos ist wie ein Wetter das vberhin gehet / vnd nicht mehr ist / Der Gerechte aber bestehet ewiglich.

26Wie der Essig10 den zeenen / vnd der Rauch den augen thut / So thut der Faule denen / die jn senden.

27Die furcht des HERRN mehret die tage / Aber die jare der Gottlosen werden verkürtzt.

28Das warten der Gerechten wird freude werden /Aber der Gottlosen hoffnung wird verloren sein.

29Der weg des HERRN ist des Fromen trotz /Aber die Vbelthetter sind blöde.

30Der Gerecht wird nimer mehr vmbgestossen /Aber die Gottlosen werden nicht im Lande bleiben.

31Der mund des Gerechten bringt Weisheit / Aber das maul der Verkereten wird ausgerot.

32Die lippen der Gerechten leren heilsam ding /Aber der Gottlosen mund ist verkeret.


1 Da durch sie mit aller Leute schaden / reich werden.

2 Schande vnd ehre heisst Salomo offt armut vnd reichthum / Darumb / das wer reich ist / ehre hat.

3 Liebe lesst sich nicht erzürnen.

4 Das ist / der fahr vnd dem vnglück.

5 Gut macht mut / Armut weh thut.

6 Das er sich neere.

7 Es gehet im nicht wol.

8 Der eine vermanet seinen Bruder nicht seiner sünden / Oder wo er an leufft / sihet ers gerne. Der ander affterredet vnd bessert auch niemand da mit.

9 Gott bescheret Gott berett.

10 Wo lose Herrn vnd Amptleute sind / da sehen die Augen nicht / vnd beissen die Zeene nicht. Das ist / Es gehet zucht vnd straffe vnter.


Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
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