150. Schätze auf dem Falkensteine.

[94] Von dem alten Sitze der Familie Hund, dem Schlosse Falkenstein unweit Niedenstein, sind nur noch wenige Trümmer übrig, die ein üppiges Gras- und Kräuterwachsthum umgiebt. Eine Frau ging einst oben an dem Gemäuer vorüber und sah auf dem grünen Teppich bei hellem Sonnenschein viel blinkende Scherben und Steinchen liegen. Du willst den Kindern eine Freude machen, dachte sie, und nahm eine Hand voll davon mit; als sie aber nach Hause kam, fand sie die Scherben in Goldstücke verwandelt.

Mündlich.

Quelle:
Karl Lyncker: Deutsche Sagen und Sitten in hessischen Gauen. Kassel 1854, S. XCIV94.
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