176. Jörle Knix.

[114] In Schmalkalden lebte einmal ein Mann, Namens Jörle Knix, der in seinem Leben vielfach seine Nachbarn und Anlieger beeinträchtigte, indem er die Grenzsteine im Felde verrückte und unrechtmäßiger Weise seine Länder durch Abackern vergrößerte. Als er starb ward ihm aber die ewige Ruhe versagt, denn noch bis diesen Tag ist der Jörle Knix als feuriger Mann, mit dem Kopfe unterm Arme und einer glühenden Hacke auf der Schulter, im Felde zu sehen, wo er unstät die Grenzsteine umspringt, die er versetzt hat.

Wagner, Gesch. v. Schmalkalden 392 u. 422.

Quelle:
Karl Lyncker: Deutsche Sagen und Sitten in hessischen Gauen. Kassel 1854, S. CXIV114.
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