177. Der ungetreue Ackermann.

[114] Zu Ehringen, einem Dorfe zwischen Wolfhagen und Volkmarsen, lebte einmal ein Bauer, der ward von Allen gehaßt und verflucht, denn er pflegte, wenn er seine Länder ackerte, immer von dem Lande des Nachbars eine oder ein paar Furchen mit an seines zu ackern und auf solche Weise sich zu bereichern. Dafür muß er aber nach seinem Tode leiden, denn er ist verdammt, allnächtlich um die Aecker zu wandern, die er bei seinem Leben auf unrechtmäßige Art vergrößert hatte.

Mündlich.

Quelle:
Karl Lyncker: Deutsche Sagen und Sitten in hessischen Gauen. Kassel 1854, S. CXIV114-CXV115.
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