42. Der Riese von Homberg.

[31] Auf dem Homberger Schlosse wohnte ein Riese; den verdroß es, wie er sah, daß sie zu Fritzlar eine Kirche bauen wollten. Er brach einen Felsblock los und schleuderte ihn von Homberg hinunter gegen Fritzlar; aber der Stein glitt ihm aus den Händen und fiel auf das Feld zwischen Uttershausen und Zennern, wo er noch liegt. Fast mannshoch steht er aus der Erde hervor und ebenso tief ist er hineingesunken. Die Leute glauben, es träfe den schweres Unglück, der es wagen würde, ihn auszugraben. An dem Steine sind noch des Riesen Hände zu sehen, die sich wie in lockeren Teig darin abdrückten.

Mündlich.

Quelle:
Karl Lyncker: Deutsche Sagen und Sitten in hessischen Gauen. Kassel 1854, S. XXXI31-XXXII32.
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