55. Trenda versetzt Berge.

[38] Zwischen Trendelburg und Deissel zog sich vormals von der Diemel an eine weite Thalebene westlich hinaus. Der Trenda gefiel dies nicht; sie sammelte Erde und Steine in ihre Schürze und ging, einen Berg dorthin zu setzen. Unterwegs entglitt ihr aber ein Zipfel der Schürze und ein Theil der Erde fiel heraus: das ist der Ohmesberg geworden. Sie erfaßte den Zipfel wieder, ging noch eine Strecke fort und schüttete dann den ganzen noch übrigen Inhalt der Schürze auf die Ebene: daraus entstand der Deisselberg (welcher sich 1270 Fuß über den Spiegel der Nordsee erhebt).

Mündlich.

Quelle:
Karl Lyncker: Deutsche Sagen und Sitten in hessischen Gauen. Kassel 1854, S. XXXVIII38.
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