79. Zug der Jestädter Wichtel nach Eltmannshausen.

[50] Die Jestädter Wichtel waren übereingekommen, über die Werra nach Eltmannshausen zu ziehen, einem Dorfe, welches eine halbe Stunde von Jestädt liegt. Sie mietheten einen Fährmann, der sie in einem Kahne über den Fluß setzte und gaben demselben als Lohn einen Knäuel Garn, wovon er abwickeln konnte, ohne jemals ein Ende zu finden; doch warnten sie ihn, bei dem Abwickeln ja nicht verdrießlich zu werden. Als er nun einmal damit beschäftigt war, ermüdete er, ward verdrießlich und stieß unbesonnen eine Verwünschung aus. Von Stund' an waren Knäuel und Garn verschwunden.

Mündlich.

Quelle:
Karl Lyncker: Deutsche Sagen und Sitten in hessischen Gauen. Kassel 1854, S. L50.
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