90. Der Kobold zu Hachborn.

[57] Kurt, ein Pachter zu Hachborn, zwischen Marburg und Treis, wich auch nach seinem Tode nicht von dem Gehöfte und mischte sich als guter Geist in die Feldarbeiten. In der Scheune half er dem Knechte die Garben von dem Gerüste werfen; wenn der Knecht eine geworfen hatte, warf Kurt die andere. Als einmal ein fremder Knecht hinaufgestiegen war, half er jedoch nicht und auf den Ruf: »Kurt wirf!« ergriff er den Knecht und warf ihn die Tenne hinab, daß er die Beine brach.

Grimm d.M. 865.

Quelle:
Karl Lyncker: Deutsche Sagen und Sitten in hessischen Gauen. Kassel 1854, S. LVII57-LVIII58.
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