29. Van dem edlen Helden Rolef Bojeken Sone.

[31] (1404.)


1.

Dar is ein nie Raed geraden

To Gottorp up dem Schlate:

Dat heft Herr Klaes van Alefelde gedaen

Sinem edelen Herren to bate.


2.

He leet wol buwen ein gud Schlott

Unsem eerlichen Lande to gramme.

Do sprak sik Ralves Bojeken Sone

De beste in unsem Lande:


3.

»Tredet herto, gy stolten Ditmerschen,

Unsen Kummer wille wi wreken:

Wat Hendeken gebuwet han,

Dat können wol Hendken tobreken.«


4.

De Ditmerschen repen averlut:

»Dat lide wi nummer mere;

Wi willen drumme wagen Hals und Gut

Und willn dat gar ummekeren.


5.

Wi willen drumme wagen beide Got und Blot

Und willen dar alle umme sterven,

Eer dat de Holsten er Avermot

So scholde unse Land verderven.«


Neocorus I, 385. Hans Detleff Mskr. Fol. 83. – to bate: zum Nutzen; wreken: rächen. Das Schloß war das feste Haus Delbrücke. Wir haben uns kleine Besserungen in Rücksicht auf Orthographie und Vers erlaubt; so auch später in den Liedern.

Quelle:
Karl Müllenhoff: Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Kiel 1845, S. 31.
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