83. Die Riesburg.

[75] Vor alters lag bei Ries eine Burg, von der die Graben noch deutlich sind. Ein dort wohnender Ritter war einmal abwesend im Kriege, als seine Frau starb. Als er nun gleich darauf nach Hause kam, und sie nicht mehr am Leben fand, brach er in solchen Jammer und solche Klagen aus, daß die Leiche auf einige Augenblicke wieder erwachte. Bis vor wenigen Jahren ist von dieser traurigen Geschichte noch ein Lied bekannt gewesen.

Im dreißigjährigen Kriege ist die Burg erstürmt, die Besatzung und die Burgfrau, die Ingeborg geheißen, erschlagen und alles dann verbrannt worden.


Durch Herrn H. Petersen in Soes bei Apenrade.

Quelle:
Karl Müllenhoff: Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Kiel 1845, S. 75.
Lizenz:
Ausgewählte Ausgaben von
Sagen, Märchen und Lieder
Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg
Sagen, Märchen und Lieder der Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg
Plattdeutsche Legenden und Märchen: aus: Karl Müllenhoffs Sammlung (1845): Sagen, Märchen und Lieder der Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg
Legenden und Märchen von Ostsee und Schlei: aus: Karl Müllenhoffs Sammlung (1845): Sagen, Märchen und Lieder der Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg
Sagen, Maerchen und Lieder der Herzogtuemer Schleswig, Holstein und Lauenburg