227. Knaben in Stein verwandelt.

[153] Auf der Feldmark von Holmfeld, im Kirchspiel Nortorf, stehen dicht nebeneinander zwei große hohe Steine. Das sind einst zwei Knaben gewesen. Die hatten nämlich Brot geholt, als sie aber an diese Stelle kamen, entzweiten sie sich und warfen mit der Gottesgabe nach einander. Sogleich wurden sie zu Stein verwandelt und stehen noch bis auf den heutigen Tag unverrückt an ihrer Stelle. Man hat vor Jahren einmal die Steine auseinander gebracht und versetzen wollen, aber sie wanderten gleich wieder an ihren vorigen Platz. So sagen alte Leute in der Dorfschaft und der Umgegend; die Geschichte ist im Munde aller, die da zu Hause sind.


Herr Schullehrer Rohweder in Thienbüttel.

Quelle:
Karl Müllenhoff: Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Kiel 1845, S. 153.
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