254. Das Geisterschiff.

[171] Es war um die Zeit, da alle Schiffe auflegten und alle Schiffer heimkehrten; aber einer Dirne wollte der Bräutigam noch immer nicht kommen, und als alle andern schon daheim waren, da war er noch immer nicht da. Da weinte das Mädchen und wollte ihr Herz nimmer zufrieden geben, und nachts saß sie am Wasser und schrie nach ihrem Liebsten. Da kam eines Nachts das Schiff, das mit ihrem Bräutigam verunglückt war; das hat sie aufgenommen, und niemand hat sie wiedergesehen.


Aus Pellworm oder Föhr durch Herrn Storm.

Quelle:
Karl Müllenhoff: Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Kiel 1845, S. 171.
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