323. De Zigeunerin.

[220] Da est mal ne Zigeunerin. De kommt na Hitzhusen bi Bramstęd in dat Weertshuus und geef sik fœ'n Schatzgräberin ut. De Fro segg, dat bi Hitzhusen op den Bag en Schatz est, da geit immer en Lecht. No geit se an en Abend mal met dree Buurn dahen. Ünnerwegs ward se möd und de ene Buur mott se no ganz hendręgen, dafœ' schall he denn ok en golden Spennrad vœrut hemm. As se dahen kaamt, hemm se aber de Kalen vergęten. De ene leppt torügg, brengt aber Kool onn so geit de Geisterstunn vœrœber. No (nun) seit de Zigeunerin Lien (Leinsamen) op den Bag und segg to de Buurn, wenn dat Lien opkaam est, so well se weller kaam. Dat Lien und de Schatzgräberin sönt abers beid utblęben.


Durch Herrn Schullehrer Lohse in Stellau. – Auf den Hügeln und an Orten, wo man nachts ein Licht oder Feuer brennen sieht, liegt ein Schatz oder hausen Geister. So auf dem Rugenberge im Kirchspiel Grömitz bei Neustadt; daneben ist ein Hügel, der Dreifußberg. S. Nr. 336. 445 etc.

Quelle:
Karl Müllenhoff: Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Kiel 1845, S. 220.
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