1. Auszug

[32] Ich ziehe so lustig zum Thore hinaus,

Als ob's ein Spaß nur wär':

Das macht, es wallt Feinliebchens Bild

Gar helle vor mir her.


Da merk' ich dann im Herzen bald:

Ich sei dort, oder hier,

Ich gehe fort, ich kehre heim,

Ich ziehe doch immer zu ihr.


Und wer zu seinem Liebchen reist,

Dem wird kein Weg zu schwer,

Der läuft bei Tag und läuft bei Nacht,

Und ruht sich nimmermehr.
[32]

Und ob es regnet, ob es stürmt,

Mir thut kein Wetter weh:

Es hat mein Liebchen mir gesagt

Ein freundliches Ade!

Quelle:
Wilhelm Müller: Gedichte. Berlin 1906, S. 32-33.
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