II. Brief.

An Herrn Grandison Baronet, von Herrn Lampert Wilibald, der freien Künste Magister.

[7] Kargfeld, den 15 Nov.


Daß der Rabe ein Rabe bleibt, wenn man ihm auch gleich alle schwarze Federn ausrupfen wollte, und daß ein lasterhafter Mensch, dem das Laster zur andern Natur geworden ist, ein Bösewicht bleibt, wenn die Tugend auch gleich alle ihre Reizungen anwendet, ihn zu bessern: solches ist eine betrübte aber unumstösliche Wahrheit. Ein unedles Metall läßt sich durch die Kunst in ein edlers verwandeln; aber bei einem bößartigen Gemüth ist alle Kunst verlohren. Lassen Sie, hoher Gönner, zur Erläuterung dieser Wahrheit den Rittmeister Salmonet als ein Beispiel dienen, und erlauben Sie großgünstig, daß ich[8] Ihnen das erschreckliche Bild dieses Mannes mit lebendigen Farben abschildern darf. Sein Character ist Ihnen zwar sattsam bekannt; allein da er gegen Sie niemals seine Boßheit in ihrem ganzen Umfange hat ausüben können: so schlüße ich daraus wahrscheinlich, daß Ihr Begriff von diesem ruchlosen Menschen, wenn ihm dieser letzte Name anders noch zukommt, und er nicht vielmehr ein Ungeheuer oder Meerwolf genennet zu werden verdienet, einigermaßen unvollständig ist.


Es kann Ihnen nicht unbekannt seyn, daß er sich unter den königlichen Truppen in Deutschland befindet. Ein unglückliches Schicksal wollte, daß er mit seinen ihm untergebenen Leuten auf dem Hochadlichen Rittersitze des Herrn Baron v.F. zu Schönthal einige Tage sein Quartier bekam. Er legte den Wolfspelz ein wenig im Anfange bey Seite, und trug Verlangen, die Verehrer Eu. Gnaden, von welchen er durch den Herrn[9] Major Ohara und die Madame Beauchamp einige Nachricht erhalten, persönlich kennen zu lernen. Jedermann drang sich zu ihm, um einen Mann, der zufälliger Weise nichts geringes beygetragen hat, Dero Ruhm in ein helleres Licht zu setzen, gleich einem ausländischen wilden Thiere in Augenschein zu nehmen; doch plötzlich riß sich dieser Panther von der Kette, ersahe unter allen Anwesenden mich zum Raube seiner Grausamkeit, sprang nur auf den Hals und würgete mich wie ein unschuldiges Lamm, das ist, er nöthigte mich unter vielen Drohungen, eine ehrenrührige Schrift wider Eu. Gnaden aufzusetzen, mit dem Vorsatze, solche der Welt durch den Druck öffentlich vor Augen zu legen, und dadurch Dero berühmten und heldenmüthigen Namen ein Klebesleckgen anzuhängen. Ich bin versichert, daß Sie mir als Dero eifrigsten Verehrer kaum werden zutrauen können, daß ich gegen Dero hohe Person die Feder angesetzt haben sollte; ich entsetze mich gegenwärtig vor mir selbsten[10] und schlage mich ins Angesicht, so oft ich daran gedenke. Ich habe die glückliche Gelegenheit, mich um Sie verdient zu machen, aus den Händen gelassen; ich habe mich durch Drohungen erschrecken und eintreiben lassen, meinen, und welches ich ohne eitlen Ruhm sage, Ihren ähnlichen Character zu verläugnen, und doch gleichwohl bin ich, welches paradox scheinet,


integer vitae scelerisque purus.


Es ist wahr, ich habe mich durch diese Affaire nicht, wie ich wünschte, um Sie verdient gemacht, und deswegen bin ich auch nicht gesonnen, mich so weiß zu brennen, daß ich alle menschliche Schwachheit, die ich etwan in dieser Sache gezeiget, von mir removiren wollte: aber ich habe mich auch keines Hochverraths gegen Dieselben, wie mir von einigen will aufgebürdet werden, schuldig gemacht. Vernehmen Sie den ganzen Verlauf der Sache in zwei Worten, und hernach fällen sie mein Urtheil.[11]

Nachdem der Rittmeister Salmonet sich auf dem Schlosse des Herrn v.F. mit mir in eine weitläuftige Unterredung von der Attaque, welche er, nebst dem Major Ohara auf Dero Person in London geführet, eingelassen, und seine ganze Beredsamkeit angewendet hatte, dieser für ihn so nachtheiligen Begebenheit durch allerlei Erdichtungen einen solchen Schwung zu geben, daß sie mehr zu seinem und seines Consorten als zu Dero Vortheil angeblichermaßen sollte ausgefallen seyn; auch hiernächst den Herrn Richardson eines gröblichen Falsi beschuldigte, als hätte er Dero an den Herrn D. Bartlett abgelassenes Handschreiben, worinnen diese Sache erzählet wird, unendlicher Weise verfälschet, viele Umstände herausgelassen, verändert, und die ganze Sache so bemäntelt, daß Dero Ehre zwar gerettet, seine und des Herrn Majors Ehre aber aufs heftigste dadurch wäre angegriffen und gemißhandelt worden, und er denn nicht gemeinet sey, länger in den Augen des ganzen erlauchten europäischen Publici, für[12] einen Poltron gehalten zu werden, da er insbesondere in dem jetzigen Kriege, bei den Feinden seines Königes und der Brittischen Nation, durch seine Tapferkeit und Kriegeserfahrung, sich in eine solche Reputation gesetzt, daß sie ohne Schrecken nicht an ihn gedenken könnten: so ersuchte er mich, wie er sagte, auf Recommendation des Herrn v. Ln. seines Freundes, der ein deutscher Cavalier ist, wegen meiner von diesem ihm angerühmten Geschicklichkeit seine gute Sache vor der ganzen honetten Welt öffentlich zu vertheidigen. Zu dem Ende er suchte er mich im Anfang auf eine freundschaftliche Art, eine mit vielen Erdichtungen und unwahrscheinlichen Umstände ausgeschmückte Nachricht, dem von dem Herrn Richardson Ihrer Geschichte einverleibten Briefe entgegen zu setzen, und mithin gegen den Herrn Richardson oder vielmehr gegen Hochdieselben die gelehrten Waffen zu ergreifen. Wie ich nun dieses höchlich verbat und mich weder durch Verheißungen noch Liebkosungen zu einen Lügenpropheten wollte[13] mißbrauchen lassen: so erschien er plötzlich nach abgelegten Fuchsbalg in der Löwenhaut, und unterstund sich, durch allerhand militarische Zwangsmittel, die mir noch, so oft ich daran gedenke, einen febrilischen Schauer erregen, mich zur Vollstreckung seins Willens zu nöthigen. Ich that, was man von dem Character eines ehrlichen Mannes verlangen kann, und widerstund dem Versucher mascule, wie solches angebogenes Testimonium mit mehrerm bezeiget; jedoch da ich mich in seiner Gewalt befand, und er mit mir umspringen konnte, wie er nur wollte, auch die Gefahr, in welcher ich mich befand, vor Augen sahe, und zugleich überlegte, daß es mehr eine tadelhafte Hartnäckigkeit als eine lobenswürdige Tapferkeit sey, sich einer überlegenen Macht zu widersetzen, und muthwillig den Kopf gegen die Mauer zu stoßen: so erachtete ich der Klugheit gemäß zu seyn, mich dismal weislich in die Zeit zu schicken, und der Gewalt zu weichen. Diesem Entschluß zu Folge verfertigte ich zwar den mit Gewalt[14] von mir erzwungenen Aufsatz, jedoch mit der ausdrücklichen Reservatione mentali, daß ich solchen, wenn er auch unter meinem Namen, um ihn, wie ich vermuthe, in Deutschland mehreres Ansehen zu verschaffen, sollte aus Licht treten, niemals für meine Arbeit erkennen, sondern, sobald er mir unter die Augen treten würde, ihm eine gründliche Beantwortung entgegen stellen wollte.


Ob ich nun gleich nach einer genauen Zusammenhaltung aller Umstände mir in meinem Betragen bey dieser Sache nichts vorzuwerfen habe; so kann ich doch nicht umhin, Eu. Gnaden unterthänig zu entdecken, daß meine philosophische Gemüthsruhe seit dieser Affaire vieles gelitten hat. Ich bin ein rechter Heavtontimorumenos und diese animi pathemata wirken dergestalt auf meinen Körper, daß sie mich beinahe völlig um meinen guten Appetit und Schlaf gebracht haben, und ich dahero in Sorgen stehen muß, eins Auszehrung zu bekommen, wenn Hochdenenselben[15] nicht gefallen wollte, meine Handlung zu rechtfertigen, mich von aller Schuld und Vergehung gegen Dero hohe Person loszusprechen, auch meinem Patron, dem Herrn v.N. nachdrückliche Vorstellung zu thun, damit er nicht aus einem übertriebenen Eifer für Dero Ehre mir täglich so viele beißende Vorwürfe mache. Ich verlasse mich hierinne gänzlich auf Dero angestammte Großmuth, so wie ich Ihre Gerechtigkeit auffordere und Sie hierdurch beschwüren will, sich und mich und die ganze ehrliebende Welt, welche durch die Vorspieglungen des ruchlosen Salmonets hat hintergangen werden sollen, an diesem Auswurf der Natur und der rechtschaffenen irrländischen Nation aufs nachdrücklichste zu rächen, und diese unbeschreibliche Effronterie entweder dem Parlement, oder der hohen Generalität anzuzeigen, auch ohnmaßgeblich dahin anzutragen, daß dieser bösartige Mensch von seinem Commando avociret, gerichtet und verurtheilet werde, daß er wenigstens auf zehen Jahre aus seinem[16] Vaterlande zu den wilden Iroquoisen nach America, wohin er sich eher schickt als in das gesittete Deutschland, welches er mit Uebelthaten erfüllet, verbannet werde.


Glauben Sie indessen nicht, hoher Gönner, daß ich aus einer Privatrache den leidigen Salmonet exemplarisch bestraft zu sehen wünschte, ich würde ihrer Achtung unwürdig seyn, wenn ein so strafbarer Affect in mir herrschte, und zu diesem Wunsche Gelegenheit gegeben hätte. Persönlich habe ich nach Dero Beispiele ihm alles großmüthig verziehen, ich bedaure ihn wie einen armen Sünder, den man an die Gerichtsstätte führen siehet, ich wünschte, daß ich alles mit dem Mantel der christlichen Liebe bedecken könnte. Allein nach dem Triebe der Gerechtigkeit, welcher mir eigen ist, kann ich solche Vergehung mit Stilleschweigen nicht übergehen: denn ich halte dieses Mittel, der Boßheit Einhalt zu thun, nicht zureichend, wenn man sie übersiehet, sondern, wenn man sie[17] an den Tag bringt, daß sie andern zur Warnung bestraft werde. Aus diesem Grunde glaube ich, wenn anders Eu. Gn. nicht durch meine Freimüthigkeit beleidiget werden, daß Dero großmüthige Vergebung und Unterdruckung des strafbaren Attentats, des Majors und des Rittmeisters auf Dero Person, zwar in thesi lobenswürdig ist, in hypothesi aber und mit kritischen Auge betrachtet, scheinet, quod pace tua dixerim, diese Großmuth mehr verschwendet als wohl angewendet gewesen zu seyn. Hätten Sie diese beiden Männer der Gerechtigkeit damals nicht entzogen, so würden sie vielleicht beide dadurch abgehalten worden seyn, neue Uebelthaten zu begehen. Was den Major anlanget, so getraue ich mich nicht zu entscheiden, ob er wirklich durch Ihro Großmuth ist beschämet worden und in sich gegangen ist; oder ob seine gute Aufführung, die er nachher beobachtet hat, nicht eher einer Verstellung als einer wirklichen Lebensbesserung ähnlich siehet, wenigstens ists es gewiß, daß der Rittmeister[18] dadurch nur destomehr ist angefrischet worden, neue molimina gegen Hochdieselben zu unternehmen, wovon ich auch zugleich ein unglückliches Object gewesen bin. Ich will hiervon nichts weiter gedenken, Sie, hoher Gönner, haben viel zu erleuchtete Einsichten, als daß Sie nicht hierinne mit mir übereinstimmen sollten, daß die Boßheit muß bestraft werden, und daß einfolglich dieser Ruchlose, wenn anders in der Welt noch einige Gerechtigkeit gehandelt wird, den an Ihnen und mir verübten Frevel wird büßen müssen.


Ich habe mich anheischig gemacht, den Charakter dieses Mannes zu schildern, aus dem, was ich bereits gesagt habe, ist er sichtbar genug; doch damit er desto deutlicher in die Augen falle, so erlauben Eu. Gn. daß ich aus der Geschichte einige der berühmtesten Bösewichte aufstelle, und sie mit diesem in eine Vergleichung setze, um zu beurtheilen, ob die Uebelthaten der erstern oder des letztern ein größeres Gewicht haben.[19]

Welch abscheulich Gemählde machen die Liebhaber der Alterthümer von dem Herostrat, der den prächtigen Tempel der Diane zu Ephesus in die Asche geleget! Es ist nicht zu läugnen, er war ein böser Bube, allein was that er anders, als daß er einen heidnischen Tempel und abgöttisches Bild verwüstete? der Rittmeister Salmonet ist ein andrer Mann, er verschwendet seine Bosheit nicht an leblose Geschöpfe; er wütet gegen lebendige Creaturen, gegen vernünftige Bewohner der Erde, gegen Leute von Ehre und Verdienst. Er als ein elender Zwerg steigt gleichsam den Riesen auf die Schultern, und tritt sie mit Füßen, damit er nur von andern möge gesehen werden. Er ist wie eine schelmische Mücke, die sich unterstehet, mit ihren vergifteten Stachel ein edelmüthiges Pferd zu verwunden, das doch im Stande ist, ein solch unedles Insekt mit seinem Othem zu verschlingen.

Brutus und Caßius, die Anführer der Rotte, die dem großen Cäsar den Tod geschworen[20] hatte, brachten diesen Helden auf eine grausame Art um; aber was war ihre Absicht? Die Freiheit des Vaterlandes zu retten, und Rom von der Knechtschaft zu befreien, folglich hatten sie das gemeine Beste zum Augenmerk. Bin ich gleich nicht ein Held, daß ich, aus diesem Gesichtspunkte betrachtet, mit dem Cäsar könnte in Vergleichung gesetzet werden, so war es auch kein Gelehrter, der mit akademischen Ehren pranget, wie ich, und vielleicht bin ich, welches ich doch nicht sage, um eitlen Ruhm zu suchen, ein nützlicheres Mitglied des Staates, als dieser große Römer, wenigstens habe ich in der Welt nicht so vielen Schaden angerichtet, und nicht so viele tausend Menschen meiner Sehnsucht zum Opfer gebracht. Hat er mich gleich nicht auf eine so grobe Art todtgeschlagen, wie Brutus und Caßius den Cäsar; so hat er mich doch auf eine subtile Art todtgeschlagen: denn er hat mir meine Ehre geraubt, weil er meinen Namen gemißbraucht, solchen einer Lästerschrift vorzusetzen, und mich[21] sogar gezwungen, sie zu entwerfen; er hat mich todtgeschlagen, indem er durch eine so tirannische Zundthigung, die mit den schrecklichsten Drohungen begleitet war, mich in solche Gemüthsunruhe versetzet, daß es kein Wunder seyn würde, wenn ich wie jener Prinz in einer Nacht grau worden wäre, wie denn meine Gesundheit ein merkliches dadurch gelitten, und mein Lebensfaden vieles von seiner Länge verlohren hat. Da es also erwiesen ist, daß der Boshafte einen nützlichern Weltbürger todgeschlagen, als Caßius und Brutus, so ist klar, daß die Uebelthaten des erstern grösser sind als des letztern, und mithin auch der nachdrücklichsten Ahndung würdig sind.

Die mehresten Kaiser der ersten Jahrhunderte werden als abscheuliche Unmenschen voll den Schriftstellern abgeschildert, die Herren, welche ein so schreckliches Bild entworfen, haben nie einen Tirannen vor sich gehabt, sie würden sonst gelinder mit ihnen verfahren seyn. Warum muß ein Tiber alle erdenkliche Schmähreden über sich ergehen lassen,[22] weil er einen Bürgermeister hinrichten ließ, der einige Stücke Geld mit des Kaisers Bildnisse bezeichnet, in seinen Beinkleidern mit dahin genommen,


Da, wo man nach der Wand den bloßen Rücken kehrt?


Ein Caligula, weil er die erledigte Oberstelle im römischen Rathe seinem Gaule zugedacht hatte; weil er die Verschwendung so hoch trieb, daß er Rebhüner-Eier, Pfauenzungen, und das Gehirne der Krammetsvögel speiste? Ein Nero, daß er einigen Eseln, die besonders bei ihm in Gnaden stunden, goldne Hufeisen auflegen ließ; daß er mit goldnen Netzen fischte, und die Stadt Rom einmal anzünden ließ, um als ein guter Kritikus, eine Stelle des Homers, die nicht nach der Natur gemahlet schien, zu erläutern? Waren diese Herren lasterhaft, tirannisch und verschwenderisch, so waren sie Kaiser und keine Privatpersonen; sie ließen bei allem Unfug, den sie anrichteten, die Gelehrten in ihren Würden, und wenn ja einmal[23] Nero gegen seinen Lehrmeister grausam ist, so darf dieses Herr Salmonet mit einem Gelehrten, der ihm nie in irgend einer Wissenschaft Unterricht gegeben, nicht gleich nachthun. Ueberdieses waren jene Herren große Monarchen, die ihrer Unterthanen Leben und Vermögen als ihr Eigenthum betrachteten; allein wodurch hat ein verdammter Irrländer dieses Recht herbekommen, gegen einen deutschen Gelehrten einen solchen Despotismum auszuüben? Je weniger sich diese malitiöse Handlung des Verwegenen durch etwas beschönigen läßt, desto größer wird die Sittlichkeit derselben, und es muß, ohne weitern Beweis zu führen, zugegeben werden, daß, da seine Bosheit größer ist, als der ruchlosesten Leute, die jemals der Erdboden getragen hat; er auch würdig wäre, ärger als Damien und andre Ungeheuer der Natur, andern zum Abscheu, wegen dieser Mißhandlung bestraft zu werden. Doch hierinne habe ich der Gerechtigkeit nichts vorzuschreiben. Eu. Gn. werden nach Dero beiwohnenden Klugheit schon wissen,[24] Sorge zu tragen, daß er seiner Strafe nicht entgehet. Ich empfehle Hochdenenselben diese Angelegenheit eben so sehr, als meinen Gönner und die gesammte Anzahl Dero Verehrer in hiesiger Gegend, worunter ich vorzüglich gehöre, und verharre mit lebenswäriger Hochachtung

Eu. etc.

unterthäniger Diener

M.L.W.


Beilage.

Daß Vorzeiger dieses, Tib. Plen. Herr Lampert Wilibald, der freien Künste Magister, nicht leichtsinniger Weise oder durch Verheißungen und Geschenke, sondern vielmehr durch militarische Bewegungsgründe und Androhung schwerer Pön ist angetrieben worden, auf Verlangen des Rittmeisters Salmonets, jedoch wider seinen Willen und Neigung, eine der Ehre des hochberühmten Herrn Carl Grandisons Baronets nachtheilige.[25] Schrift abzufassen, solche aber, so bald er es ohne Leibesgefahr thun können, öffentlich wiederrufen und zum Feuer verdammt; auch eine Abschrift davon in optima forma, in meiner und anderer glaubwürdigen Personen Gegenwart, wirklich ins Feuer geworfen und verbrannt hat: solches habe hierdurch bei meinem Ehrenwort nicht nur bezeugen, sondern auf dessen Verlangen, gegenwärtiges schriftliches Testimonium hierüber auszustellen, nicht ermangeln wollen. So geschehen Schönthal, den 16 Nov. 17 – –

v.F.

Quelle:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Erster bis dritter Theil, Band3, Eisenach 1762, S. 7-26.
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