Alf von Dülmen an den Unbekannten.

1208.

[253] Zum zweytenmal ward ich an Ausrichtung meines Auftrags erinnert, ich zweifelte an der Schuld des Angeklagten und dachte mich, –[253] verzeiht der Appellation von dem eurigen an ein höheres Gericht – dachte mich um Tilgung meiner Unwissenheit an den Herzog von Sachsen zu wenden; – Jetzt bin ich davon überzeugt, wovon ich mich zuvor nie überzeugen konnte. Der Verfehmte ist ein zwiefacher Mörder! und ich trage kein ferneres Bedenken, das von neuem zu versprechen, was Otten von Wittelsbach und mir im letzen Gericht befohlen ward.

O Herzog! mein Verstand ist jetzt oft abwesend, mein Kopf, mein Herz hat zuviel gelitten, um unzerrüttet zu bleiben! O Alix! Alix! unschuldig Ermordete! wo bist du?

Quelle:
Benedikte Naubert: Alf von Dülmen. Leipzig 1791, S. 253-254.
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Alf Von Dülmen: Oder Geschichte Kaiser Philipps Und Seiner Tochter , Aus Den Ersten Zeiten Der Heimlichen Gerichte (German Edition)