56. Am 18. Sontag nach Trinitatis

[239] 1. Corinth. 1.


Auff den 5. Psalm

O Herr, dein' Ohren zu mir kehre.


Ich muß mit Dancke Gott erheben,

Umb daß er seine Gütigkeit,

Euch mitgetheilet dieser Zeit

Und hat in Christo recht zu leben,

Den Geist gegeben.


Jetzt könnt ihr euer Hertze laben

Mit Troste seiner Himmelsbrunst,

Seyt nun in seines Sohnes Gunst

Und dörffet ferner keiner Gaben

Mehr Mangel haben.


Ihr könt getrost und freudig hoffen

Auff jene Zeit, so ohne Zeit,

Weil ihr durch ihn unsträfflich seyt.

Es läßt euch der, so euch beruffen,

Den Himmel offen.

Quelle:
Martin Opitz: Weltliche und geistliche Dichtung, Berlin und Stuttgart [1889], S. 239.
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