VIII. Der Aufstand

[126] »So mag denn über Dich, Du Brut,

Du stolze Brut, das Aergste kommen!«

A. Meißner.


Polizeirath Schuhmacher war triumphirend zurückgekehrt. Er hatte mit Erfolg seinen Unterricht ertheilt in der von ihm gerühmten Kunst, da hinein zu verhören, wo Nichts heraus zu verhören war; und so hatte er denn glücklich erfahren, daß einer der gefänglich eingezogenen Eisenbahnarbeiter früher ein guter Freund von Franz Thalheim gewesen war und einen Brief von diesem an ihn ausgeliefert erhalten, in welchem Frau; geschrieben hatte: daß die Fabrikarbeiter noch weniger verdienten, als die Arbeiter bei den Eisenbahnen.

Diese Worte genügten, um die weitläufigsten Folgerungen und Combinationen daran zu knüpfen und die lange Reihe von Anklagen, welche man schon gegen Franz in Bereitschaft hatte, zu vervollständigen.[126]

Der Polizeirath brachte einen Polizeidiener und einen Verhaftsbefehl mit.

Es schien ihm aber gerathener, den Befehl gleich in in aller Frühe, wenn Franz noch zu Hause, Alles noch still und dämmerig sei, als am hellen Tage, und vielleicht mitten unter den Arbeitern, zu vollziehen.

Daher gingen der Polizeidiener, der Gensdarm des Ortes und noch zwei zuverlässige Männer in aller Frühe, da es noch dunkel war, nach Thalheims Wohnung.

Aber so früh und dunkel es auch noch war, schon trieben sich viele Frauen und Kinder vor den Thüren herum und machten seltsame neugierige Gesichter.

Wie die vier Männer an ihnen vorüberkamen, stießen ein paar beisammenstehende Frauen sich leise an und sagten:

»Was wollen denn die?«

»Sie werden es doch nicht schon gehört haben mit ihren Maulwurfsohren?«

»Mit denen nehmen wir's auch noch auf, laßt sie nur kommen!«

»Sie machen grimmige Gesichter –«

»So wollen wir ihnen bald noch bessere schneiden.«

So murmelten die Frauen unter einander hin und her –

Jetzt kam Franz mit gesenktem Haupte langsam des Weges her – zwei andere Männer folgten ihm. –

Heute war nämlich der Morgen, an welchem Berthold's[127] Weib sammt Kind begraben wurde. Alle Arbeiter waren leise aufgestanden und mit hingezogen auf den fernen Kirchhof. Auch Franz war mitgegangen – dieser neue Jammer hatte ihm in tiefster Seele weh gethan – ihm selbst war wie einem Menschen zu Muthe, der aus hundert Wunden blutet und darüber nicht mehr fühlt, welche ihn am Meisten schmerzt. Aber er wußte noch nicht, was die Arbeiter sannen, warum sie gerade heute Alle einer Leiche folgten, da doch oft eine solche einsam hinausgetragen ward. Denn die Kameraden mißtrauten ihm jetzt und hielten deshalb ihre Absichten vor ihm geheim. Auch wußten eigentlich nur Wenige von einem bestimmten Vorsatz und Plan, die Meisten thaten aus einem blinden Instinkt wie die Andern.

Draußen am Grabe hielt Wilhelm eine Rede: »Das ist das Loos unsrer Weiber und Kinder,« sagte er. »Uns macht man zu elenden Sklaven, unsre Weiber und Kinder mordet man! – Ich brauche Euch nicht erst an unser ganzes erbärmliches Dasein zu erinnern – Ihr habt es ja täglich vor Augen! Und Ihr habt es auch täglich vor Augen, wie, während man so mit uns verfährt, unsere Peiniger von unsrem Schweiß und Blut Paläste aufbauen und mit dem schwelgen, wovon uns ein gutes Theil gehört – eilen wir uns dieses Theil zu nehmen!«

Wildes Beifallsgeschrei folgte darauf.[128]

Ein Anderer sagte: »Und Ihr wißt auch, wie die verfluchten Maschinen daran Schuld sind, daß wir jetzt schlechtern Verdienst haben – sie machen unsere Hände entbehrlich – nun, so wollen wir auch hier das Ding umkehren und die Maschinen vernichten – sie sind unsre schlimmsten Feinde!«

»Weg mit den Maschinen, wir wollen sie alle zerstören!« schrie die Menge.

»Brüder, Kameraden, das wird nicht gut, hört mich,« begann Franz.

»Laßt ihn nicht zu Worte kommen!« riefen viele Stimmen.

Franz suchte sie zu überschreien: »Hört mich dennoch! wenn wir Recht haben wollen, dürfen wir nicht mit einem Unrecht anfangen! – Wir wollen Einige hingehen und sagen, daß wir nicht länger arbeiten könnten, weil solche Theuerung geworden sei, wenn –«

Aber die Andern übertäubten ihn. »So haben die Eisenbahnarbeiter angefangen und sind dafür bestraft worden und schlecht genug weggekommen; wir müssen es gleich besser anfangen, nicht betteln, sondern zugreifen.«

Franz hatte sich aus dem Gedränge zurückgezogen, er war tief bekümmert, denn er sah ein, daß Keiner auf seine Warnungen mehr hören werde. So ging er schnell und traurig von dannen.«[129]

Wie Andere dies bemerkten und ihn allein auf die Fabrik zugehen sahen, riefen sie: »Eilt ihm nach, damit er uns nicht verräth!«

»Das thut er nicht,« sagten Andere, »er hat nun einmal immer seinen Kopf für sich.«

So folgten ihm zwei Arbeiter, gleichsam um ihn zu bewachen.

Als sie so eine Weile gegangen waren, wurden sie die Vier von vorhin gewahr: den Polizeidiener, den Gensdarm und die zwei Männer.

Diese traten auf Franz zu, griffen ihn und sagten roh: »Du kommst mit!«

»Wohin? Und was wollt Ihr?« fragte Franz und trat zurück.

»Dich verhaften und einstecken!«

»Das ist nicht möglich, ich habe Nichts verbrochen, Ihr täuscht Euch!«

»Nein, denn Du bist Franz Thalheim, und hier gilt weiter kein Federlesen.«

Der eine der Arbeiter, welche Franz begleitet hatten, stieß einen gellenden Pfiff aus und lief den Weg zurück, auf dem sie hergekommen; der Andere holte weit mit dem großen Knittel aus, den er in der Hand trug, und schlug damit den Einen, welcher Franz binden wollte, daß er hinfiel.[130]

»Bindet ihn auch!« rief der Gensdarm.

Franz hatte sich geduldig den Strick umlegen lassen der Andere wehrte sich tüchtig mit seinem Stock.

Da scholl hundertstimmiges Geheul durch die Luft – die ganzen Arbeiter kamen mit Stöcken, Knütteln und Steinen bewaffnet dahergezogen und überfielen jene Vier, die sich dessen nicht im Geringsten versehen hatten.

Franz stand ruhig da und regte sich nicht – aber eine große Thräne trat in sein frei aufblickendes Auge. Diese Vier waren gekommen, ihn wie einen Missethäter zu verhaften, weil sie ihn anklagten gegen Ordnung und Gesetz, gegen das Bestehende aufgewiegelt zu haben – und jene wilden Rotten hatten ihm noch vorhin gezürnt und ihn einen Verräther genannt, weil er zur Ruhe geredet hatte – aber es waren seine Kameraden, welche jetzt kamen, ihn zu befreien und nicht duldeten, daß Andere ihm Unrecht thaten, wie sie ihm nur eben erst selbst gethan.

Das war seine Genugthuung.

Er hatte sich von beiden Parteien verketzert gesehen, eben weil er nur das Recht wollte und auf den beiden Seiten seiner Angreifer das Unrecht war – so sprach ihn sein Gewissen frei und unschuldig! Und so stand er groß da, der Mann, den die Gesellschaft von sich ausstieß, dem sie ein paar Lumpen zuwarf und Brod, daß er nicht verhungerte – das war ihre ganze Gabe für ihn! Und unter[131] den Tausenden, welche schimmernd sich kleideten und in Prunkgemächern wohnten, schlug kaum ein Herz so groß wie dieses, an das sie niemals glaubten.

August trat schnell vor und zerhieb mit seinem Beil die Stricke, welche um Franz geknüpft waren und dabei rief er:

»Seht, der ließ sich für uns geduldig binden von unsern Feinden, den Ihr einen Verräther nanntet, hier bittet es ihm Alle ab!«

Andere Stimmen riefen: »Nun, Franz, siehst Du wohl, wie gut die es mit Dir meinen, für die Du bei uns sprechen wolltest! Nun, siehst Du wohl, wie weit die armen Leute kommen, wenn sie von den Leuten des Gesetzes ihr Recht erwarten! Nun hast Du eine gute Lehre empfangen, und wirst es nun doch mit uns halten! Wozu Dich unser Zureden nicht brachte, dahin bringt Dich nun die Strenge des Gesetzes! Was willst Du nun thun?«

»Am Liebsten an die Arbeit gehen wie alle Tage – und daß Ihr friedlich mit mir kämet!« sagte Franz.

Wildes Gelächter antwortete darauf.

Während dem hatten Einige die beiden Männer mit denselben Stricken gebunden, welche für Franz bestimmt gewesen waren, während Andere sich noch mit dem Polizeidiener und Gensdarme herumprügelten.

Unter Wilhelms Anführung zog ein ganzer Haufe[132] gegen das Fabrikgebäude, in welchem sie meist zu arbeiten pflegten. Schreiende Weiber und Kinder schlossen sich jubelnd dem Zuge an – verwundert standen hier die Aufseher, daß noch Niemand bei der Arbeit erschienen war; der unerhörte Fall konnte nichts Gutes bedeuten; aber als jetzt die tobende Rotte herbeikam, so löste sich die Verwunderung jener bald in das größte Entsetzen. Einige fielen über sie her, mißhandelten sie und drangen dann in das Innere des Hauses. Unter Spotten, Fluchen und Lachen wurden hier die Maschinen mit Aexten, Stangen und Stämmen zerstört, und was etwa von den einzelnen, zertrümmerten Stücken an Eisenwerk brauchbar schien, damit bewaffnete man sich für spätere Zerstörungen. Am Aergsten trieb es hier die lange Lise:

»Für jedes Kind eine Maschine!« rief sie. »Da langen die Maschinen nicht zu, jede hat mehr als einen Kindermord auf dem Gewissen – unsre Vergeltung ist noch immer viel zu gnädig! Ein Kind ist mehr werth als eine Maschine, das hat doch eine Seele und Leben – die Maschinen aber sind todt und lügen sich nur lebendig und sind doch schändlich genug, um morden zu können!«

Pauline ward von dem entsetzlichsten Geschrei aus sanftem, gaukelndem Morgentraume geweckt – sie wußte sich die Töne nicht zu erklären – auch im ganzen Hause hörte sie ein ängstliches Hin- und Wiederlaufen, Thürenöffnen[133] und zuwerfen, lautes Rufen und leises Murmeln durch einander.

Sie sprang auf, öffnete die Thüre und rief nach Friedericke. Dann eilte sie an das nächste Fenster – draußen lag in schöner Morgendämmerung der Wald dampfend von silberweißen Nebeln, und erste blitzende Sonnenlichter flatterten feeenhaft aus blühenden Himmelsrosen hervor – denn so zierten den Himmel morgenrothe Wolken wie ein Halbkranz gluthvoller Rosen. Und drunten in den zitternden Thautropfen auf dem sammtnen Rasengrün spiegelte auch dies Roth sich wieder, wie ein farbiger Schleier. Es war ein schöner Anblick – aber Paulinen faßte ein eigenes Grausen dabei. Waren vielleicht ihre Augen vom Schlummer noch blöde? Dies Morgenroth sah ihr heute aus wie lauter Blut, und sogar im Rasenthau, wo es so sanft und schön sich spiegelte, schienen ihr blutige Bäche darüber hinzufließen. Das seltsame Stimmengewirr, wie sie es noch niemals gehört, hörte sie noch immer – die ganze Luft zitterte davon.

Jetzt trat Friedericke ein, bleich und verstört, nachlässig angezogen und mit herabfallenden Haaren. Sie konnte ihr Schluchzen nicht verbergen.

»Um Gottes Willen, was ist denn geschehen, Friedericke?« fragte Pauline.

»Ach, liebes Fräulein – das Unglück! Die ganzen[134] Arbeiter widersetzen sich – sie sind alle bewaffnet gekommen, und statt an die Arbeit zu gehen, sind sie jetzt Alle dabei, die Maschinen zu zerstören – dabei fluchen und schimpfen sie und singen gotteslästerliche Lieder, daß es ein Gräuel ist – ach, und das Allerärgste dabei bleibt doch – –«

»Nun was denn, was kann es noch Schlimmeres geben? Wo ist mein Vater – rede heraus und sage Alles!«

»Der Herr ist unten und wagt sich nicht heraus – aber was ich meine, das ist –: Wilhelm führt die ganze Bande an! Ach, das hätt' ich doch in meinem Leben nicht gedacht!«

»Und Franz?«

»Von dem weiß ich Nichts.«

»Ich muß mit meinem Vater sprechen,« sagte Pauline, zog schnell einen dunkeln Morgenüberrock über und steckte die halb aufgelösten, goldenen Hagre unter ein Häubchen hinauf; dann eilte sie die Treppe hinab und in das Comptoir.

Herr Felchner war ganz außer Fassung – er hatte so zu sagen von dem ungeahnten plötzlichen Schrecken den Kopf ganz und gar verloren. Vor sich hinstaunend, die Hände auf den Rücken rannte er jetzt im Zimmer hin und her. Eine furchtbare Angst und Verzagtheit hatte ihn ergriffen.[135] Wie jetzt Pauline eintrat, so lief er auf sie zu und faßte sie bei beiden Händen:

»Du weißt es auch, Pauline? Die Schändlichen zerstören meine Maschinen, meine schönen neuen Maschinen! Erst vor wenigen Tagen kam die letzte aus England – und sie zerstören sie auf's Abscheulichste, sie werden gar nicht wieder herzustellen sein – Tausende sind vernichtet – ich bin ein geschlagener Mann!« –

»Ach, Vater, das ist wohl das Wenigste!«

»Das Wenigste! Kind, rede nicht so unverständig! Hast Du einen Begriff vom Gelde und wie mühsam man es erwerben muß, daß Du so sprechen kannst, als ob man Tausende wie Nichts zu verlieren hätte?«

»Ach, mein Vater, nur jetzt sprich nicht so, wo die Hunderte gegen uns wüthen, die nie Etwas erwerben konnten und sich dennoch immer mühen müssen. – Aber was willst Du thun, damit das Unheil nicht noch schlimmer über uns kommt, damit die tobenden Leute wieder zur Besinnung kommen?«

»Die Soldaten werden sie zur Besinnung bringen!«

»Willst Du ein Mittel der Güte nicht eher als das des Zwanges versuchen?«

»Was wäre das für ein Mittel? – Meine Faktoren haben sie mit Steinwürfen zurückgejagt.«

»Vater! Du hörtest nicht auf mich, als ich die Einflüsterungen[136] des Geheimraths widerlegen wollte; daß Du jetzt meinen Worten folgtest!«

»Der Geheimrath hatte ganz Recht, wie Du siehst, daß diesem Volke nicht zu trauen war.«

»Weil Du ihm vorher nicht trautest, das Mißtrauen hat sie verdorben – hättest Du sie zuletzt nicht härter behandelt, so hätten sie jetzt Nichts an uns zu rächen.«

»Soll ich von einem Kinde und noch dazu von meinem Kinde in der Stunde des Unglücks auch noch Vorwürfe hören? Doch der Schreck hat Dich verwirrt – wie kämst Du sonst zu solcher Auffassung?«

»Vater, nur ein Mal folge meinem Rath. Diese Leute haben vor Dir immer nur Furcht gehabt, alle schlimme Behandlung, die sie von den Factoren erfahren haben, schreiben sie Dir zu. – Was soll daraus werden, wenn sie jetzt so fortwüthen? Siehe, ich bin ihnen manchmal freundlich gewesen und habe ihnen geholfen in meiner Weise – mich lieben sie, mir thut keiner Etwas zu Leide. Komm, Vater, wir wollen zusammen hinausgehen, wir wollen es wagen – und dann will ich sie fragen: was wollt Ihr? Geht wieder heim in Eure Wohnungen und an Eure Arbeit, wir wollen Euch bessern Lohn dafür geben und Euere Kinder sollen Schule bekommen und nur vier Stunden des Tages arbeiten – aber wer von Euch nicht zu Hause geht, den wollen wir bestrafen lassen, wie[137] es recht ist. Komm, Vater, komm, folge nur dies Mal Deinem Kinde!«

»Du bist irre geworden – ich folge keiner Närrin!«

»Vater, was hat es denn genützt, wenn Du dem Rath der Menschen folgtest, die Alles nur weise berechnen wollten? Nur ein Mal wage mit mir den Versuch! Was willst Du thun? Eine Schlägerei anfangen zwischen diesen rohen Menschen? Dann sie mit Soldaten zur Arbeit hetzen lassen? Warum Gewalt, wo Du Alles in Güte kannst? Sie werden Dich segnen – oder Dir fluchen, Dir und uns Allen. – Ach Vater, es ist hart, den Fluch so Vieler durch ein ganzes Leben mit sich schleppen zu müssen – und vielleicht noch über das Leben hinaus!«

Ueberwältigt von ihrer Angst, von der Wichtigkeit seiner Entscheidung, fiel sie ihm zu Füßen und umklammerte seine Kniee – da klangen von draußen die Stimmen wieder lauter, ein freches Spottlied singend mit pfeifenden und jauchzenden Lauten begleitet.

Der Fabrikherr, wie er das hörte, stieß sein Mädchen mit dem Fuße zurück und machte sich los: »Für diese freche Bande kann ein sittsames Mädchen bitten? Mußt Du nicht bei ihren schlechten Liedern erröthen? – Draußen führen sie eine wahnsinnige Posse auf und Du willst mit Deinem Vater auch Comödie spielen – geh'[138] und besinne Dich! Ich hätte Dir mehr weibliches Zartgefühl zugetraut.«

»Vater,« rief sie außer sich, »ich erröthe nicht mehr über die grobe Gemeinheit schlechter Worte, als darüber, daß es solche verwilderte Menschen noch giebt – und über uns, die wir Schuld sind an dieser Entsittlichung. Vater – hast Du schon um militairische Hülfe gebeten?«

»Ja – sie kann schon diese Nacht kommen, wenn sie nicht langsam sind.«

Sie wollte zur Thüre hinaus.

»Wo willst Du hin?« rief er und hielt sie fest.

»Ich will es den Leuten sagen, daß sie ruhig werden, ehe man auf ihre Verzweiflung mit Waffen antwortet.«

»Das fehlte noch!« schrie Felchner vor Unmuth blaß und bebend, während seine kleinen Augen unheimlich funkelten. »Das fehlte noch, daß auch mein Kind gegen mich rebellirte! – Geh' hinauf in Deine Stube!«

Er führte sie bis an die Treppe; sie ging schweigend hinauf von Friedericken gefolgt.

Wie er hörte, daß Beide oben waren, lief er selbst nach, schloß sie leise ein, zog den Schlüssel ab und steckte ihn zu sich.[139]

Quelle:
Louise Otto: Schloß und Fabrik. Band 1–3, Band 3, Leipzig 1846, S. 126-140.
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