Sieben und zwanzigstes Sonett.

[126] Einsam und sinnend zieh' ich durch die Lande,

Die ödesten, mit langsam trägem Schritte,

Und ringsum schweift zur Flucht mein Blick, wo Tritte

Der Menschen irgendwo zu sehn im Sande.

Nicht bin ich sonst zu schützen mich im Stande

Vor dem, was in der Späher Kreis ich litte,

Weil meines Wandels freudelose Sitte

Nach außen Kunde gibt vom innern Brande;

So daß ich glaub', es kennen die Gefilde,

Strom, Berg' und Wälder meines Lebens Schwäche,

Die vor der Menschen Augen ich versteckte.

Doch weiß ich nicht so rauhe Pfad' und wilde

Zu suchen, welche Amor nicht entdeckte,

Daß ich mit ihm, er sich mit mir bespreche.

Quelle:
Petrarca, Francesco: Italienische Gedichte. Band 1, Wien 1827, S. 126.
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