Vier und achtzigstes Sonett.

[155] Du glücklichste von allen Erdenstellen,

Wo Amor ich einst stille sahe stehen

Und jene frommen Lichter nach mir drehen,

Die um sich her im Kreis die Luft erhellen!

Wohl eher möchte in der Zeiten Wellen

Ein Bildniß fest von Diamant zergehen,

Bevor mir aus dem Sinn die Reiz' entflöhen,

Die in Erinn'rung noch das Herz mir schwellen.

Und nimmer, nimmer werd' ich dich erblicken,

Ohne nach jenen Spuren mich zu bücken

Vom schönen Fuß in holden Kreises Mitte.

Doch, wacht Amor in tapferem Gemüthe,

Und siehst du Freund Sennuccio, o dann bitte,

Daß er ein Thränlein, einen Seufzer biethe.

Quelle:
Petrarca, Francesco: Italienische Gedichte. Band 1, Wien 1827, S. 155.
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