37.

[489] Parthenope ragt so schön am Seestrand empor,

Umspannt den berauschten Sinn mit stahlfestem Netz,

Läßt fließen des Lebens Bäche

Aus ihrem goldnen Quell.


Wo aber erscheint Genuß von Schmerz unvergällt?

Es lauert des Scheidens Qual, und träuft Bitterkeit

Neidvoll in den Wein der Liebe,

Den unsre Seele schlürft.


Doch ziehe, wohin du willst, im Geist folgen dir

Beflügelte Lieder nach! Es ist, reich begabt,

Dein schönes Gesicht Bezaubrung,

Dein Auge Süßigkeit!


Quelle:
August Graf von Platen: Werke in zwei Bänden. Band 1: Lyrik. München 1982, S. 489-490.
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