19. Arbeite fleissig:

[130] Was deines amtes ist/ das thue mit allem fleiß/

Thu was dir möglich ist den abend als den morgen

In steter Gottesforcht/ lass Gott den vater sorgen

Vnd meide müssiggang/ als glat vnd schlipfrig eis/

So wird des Herren mund dir deinen sauren schweiss

Mit segens süssigkeit versüssen/ ohne borgen.

Wem das gestohlne brodt nur schmäckt/ wird dran erworgen

Eh' er sich des versieht. Ehr ist der arbeit preis.

Wer nu mit Gotte wil des mangels sich erwehren

Vnd wil die seinen auch versorgen vnd erneeren

Wie recht vnd christlich ist/ der dencke spat vnd früh

Zu meiden dieberey/ zu brauchen seiner hände/

Vnd sorge weiter nicht. Des Herren güt' ohn' ende/

Sein segen ohne maas macht reich ohn alle müh.

Quelle:
Deutsche Literatur, Reihe Barock, Erg.-Bd., Leipzig 1939, S. 130.
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