III. Von Constablischen Menschen.

[96] Entwurff einiger bey dem bevorstehenden Käyserlichen Beylager angestelten Solennitäten unn Lust-Feuer. 1666. Erstlich wird ein festes unn starckes erbautes Theatrium / worauff man wird fahrē unn reiten können aufs allermeisterlichste zugerichtet werden / und nach unerhörten Trompeten (Paucken) und Trommel schlagen ein grosser Berg sich erheben / und allgemach bewegend sich an eine Ecke des ermeldten Theatri setzen. Die Fama / so auf der Zinnen dieses Berges beruhet / als Prologus / fänget an zu vermelden / wie sich zwischen dem Element des Wassers und der Luffe über den Zuspruch in procreirung der Perl einige differentz erhoben / und dabey ieder Theil mehr Gerechtigkeit als d' ander sich zu eignen / als seind sie entschlossē / nemlich dz Wasser mit seinē Anhange d' Erden ersten Theil /[96] und der Lufft neben seinem Nachbauer dem Feuer solches durch ein Gefecht auszuführen. Folget die Introduction der streitenden Theile / welches vergnüglicher zu sehen / als müglich alles vollkömmlich zu beschreiten seyn wird / kaum wird die Ehre dieses zierlichen Eingangs ein Ende gemacht haben / so wird sich eine Schwadrone wackerer Cavalier zu Pferde in aller kostbaresten Kleidern mit güldenen Berlen verbrämt in guter Ordnung sehen lassen / und auffs Theatrum begeben / und nach ihnen folgt ein überaus grosser Wallfisch / aus dessen Maul und Nasen-Löchern ein ungläubliches Wasser / sonderlicher Höhe / springen / und drauff sitzen wird der GOtt des Wassers / Neptunus / umb sich herum allerley Meer-wunder habende / in der Hand ein brennendes Feuer-Werck / neben einem Chor Wasser Männer; Bald darauf folgen wieder in einer Schwadrone so viel Cavalier in der aller köstlichsten Kleidung in guter Ordnung nach; denenselben 2. grosse und in solcher Höhe nie erhörte Elephanten / tragende auff ihren Rücken einen Thurm /worauff die Erde residiren wird / solche hat um sich 12. Centauros (Monstra) auff der Achsel grosse Kolben tragend / so alle hinterwerts ausbrennen werden üm zu erleuchten die Machiren / neben ein Chor von dergleichen Wundern / die der Erden zusehen / und nach dem beyde Elementa über Zuspruch wegen procreirung der Perl / die die Lufft ihr attribuiren will /wirds genug Zanck setzen und auff ein Gefecht geschlossen / dazu haben Sie gewisse Herolden mit dem Cartel der Ausforderung an die Leute abgeschickt /worauff auff der andern[97] Seiten des Theatri also bald eine Schaar Cavalier zu Pferde in lauter Auror-Farben-Gold-Stück prächtig bekleidet an marchiren werden / und nach denenselben die Lufft in gleichmässiger Kleidung / sitzend auff einem erschrecklichen Feuer-speyenden Drachen / umb sich 12. Greiffen habend / so vorwerts halben Theil Vögel und hinterwerts Löwen seyn sollen / ein jeder in der fördern Tatzen ein angezündetes Feuer tragend / neben einem Chor von allerhand Vögeln: diesem nach wird alsobald wieder wie zuvor in gleicher Ordnung / eine Schwadrone in puren Gold-Stück gezieret / auff das Theatrum anrücken / und bald darauff eine brennende Feuer-Flamme in welcher liegen soll einer von sonderlicher Grösse unverbrenter Salamander / auß dessen Rachen das allerannehmlichste Feuer-Werck spielen wird / mit männliches Verwunderung nebenst einem Chor kleiner nackenden Venus Kinder / umb welche 12. die allergrösten Riesen / auff ihren Achseln eiserne Stangen tragend / herziehen werden / und nachdehme nun ein Theil dem andern die Meinung unter die Nase gerieben haben wird / so soll abermahl ein unerhörtes Gethöne von Trompeten und Paucken erschallen / und die Außfoderung zum Streite geschehen / da werden nun zu Richtern / die allerberühmsten Argenauten / welche die Erde biß dato in einem zugerichten Schiffe unterm Berge / damit selbige von keinem Theil angelauffen werden / verhalten / erkieset; denen Schwadronen bessern Platz zum Gefechte zugeben / wird sich eine Machina umb die andere verlieren. Der Ehrenberg aber sich so künstlich zertheilen und in ein Schiff verwandeln / allwo die[98] erkohrnen Richter Agronauten sitzen / also daß die Ehre / welche vormahls zu höchst auff dem Berge gewesen / an ietzo an den Gipffel des Baums triumphiren / und den Kampff in obacht nehmen / auff der Pomp des Schiffs wird dem gewinnenden Theile von der Ehre ein gülden Fließ neben einer theuerbahren Käyserlichen Crone vorgestellet werden / und in dem die streitenden solches ersehen / werden sie aus sonderlichen Verlangen ihre Principalen es zu gewinnen einander mit solcher Fuire anfallen / daß man gedencken solte / es gehe alles in tausend Stücken / über diesem wärenden Streite aber wird sich auff der lincken Seiten des Theatri nechst vorhergehender Harmonia der Himmel gantz erleuchten und eine kleine Wolcke auffsteigen /welche sich ie länger ie mehr vermehren / und so viel nur müglich auff das Centrum deß Theatri sich nieder zu lassen / sich bemühen / über welche Begebenheit beyderseits streitende Theile sich höfflich zu rücke stürtzen werden / und nachdehm sich die Wolcken zertheilet / wird in selbigen eine grosse gestirnte Welt-Kugel / auff der die Ewigkeit auff einem Regenbogen / Zeichen des Friedes / sitzet / zu sehen seyn /welche denen Cavaliren das Streiten verbieten / und also zu rathen anfangen wird / daß nicht Noth sey denen Elementen zugewinnen / diese zwey Kleinodien / nemlich der Krohne und güldenen Fliesses halber zu kämpffen / sintemahl sie von Ewigkeit her ein Oesterreichisches Käyserl. Hauß allbereit vorgesehen haben / umb welcher willen 15. von diesen Geschlechte / die nun auch in den ewigen Tempel sitzen / genungsam gefochten haben / welche die Ewigkeit zu Contentirung[99] dessen erweisen will; Da wird sich alsbald die gestirnte Welt-Kugel eröffnen und zu sehen seyn der Tempel der Ewigkeit / zu welchen da kommen werden 15. Genii Röm. Käys. von dem Löbl. Ertz-Hause Oesterreich / alle auf ansehnlichen Pferden Königlich bekleidet / wenn nun die Cavalires / so wohl auch die Ehre und der Richter / Argenauten von der Ewigkeit die künfftige Großmüthigkeit dieses Ertz-Hertzoglichen Hauses verstanden / haben sie auch ihren einhelligen Willen darein geben / auff welches dann die 15. Genii ankommen / denen auß dem Tempel der Wagen der Glorie auff dem Fusse nachfolget / welcher von Silber in gestalt einer Muschel sein soll / darinnen eine grosse köstliche Berl lieget / und das Contrafait der zukünfftigen Röm. Käys. Braut haben / und darauff sitzen wird der Genius unsers allergnädigsten Käysers / als 16. der / diesem Wagen werden noch andere drey folgen / auff welchem ersten gefangene Indianer / auff dem andern gefangene Tartarn / und auff dem dritten gefangene Mohren / ieder in seiner natürlichen Kleidung / geführet werden; Wann sich nun die Welt-Kugel durch Hülffe der Wolcken wieder weg begeben / werden sich die 16. Genii miteinander schliessen / und dann das Ballet zu tantzen anfangen / darbey denn nicht vergessen wird / auff die Bahne zu bringen / was Augen und Hertzen erlustigen / und eines des allergrösten Monarcher der Welt Allerdurchl. Hochzeit bezieren kan.

Entwurff des Feuerwercks zu Ihrer Käys. Maj. Hochzeit.


Erste Handlung.[100]


Erstlich soll der Berg Æthna angezündet werden / und oben auff der Spitzen mit einem hellbrennenden Feuer / neben Auswerffung allerhand Sternen-Feuer erscheinen / darinnen zuförderst in einer dreyfachen Hölen Vulcanus neben seinen 2. Gesellen / die da allerhand Waffen schmieden / und selbige immerzu mit auswerffenden Feuer probiren / sich hören und sehen lassen / auff der andern Seiten stehet der zweyspitzige Berg Parnassus / darauff die 9. Musen / welche durch Gegenwart Mercurii ihre Freuden mit Musicalischen Instrumenten bezeugen. 2. So dann kömpt Cupido mit einer Fackel in der Hand vom Himmel auff die Erden geflogen / vernichtet den Vulcanum sampt seinen Gesellen vor der Waffen-Arbeit / und zerbricht selbe in Stücken: Hierauff sollen 3. Carthaunen loß gebrant werden / und die darzu verordnete Trompeten und Heerpaucken im Ravelin sich hören lassen / wie auch in einer Girandula 1000. Racqveten in die Lufft steigen / da denn die Buchstaben V. A. V. H. im besagten Ravelin sich præsentiren. 3. Dann so werden 150. Feuer-Pumpen / so das Ravelin beleuchten / allerhand Sterne auswerffen. 4. 25. Pöller / die sich mit etlich hundert Schlägen und allerhand ausfahrendem Feuer sehen lassen / angezündet. 5. Steigen 5000. Racqveten in die Lufft. 6. 25. Lust-Kugeln. 7. 300. Racqveten. 8. 25. Lustkugeln. 9. 500. Racqveten. 10. 25. Lustkugeln aus den Pöllern. 11. Darauff soll eine Salve von 3000. Schössen oder Schlägen umb das Ravelin gehöret werden. 12. Endlich werden 50. Stücke / so vorm Ravelin stehn / gelöset werden.[101]


Andere Handlung.


13. In dem die Musen ihre Frolockung mit erschallender Music auff dem Berge Parnasso wiederholen / schmiedet immittelst Cupido einen güldenen Mahlring / Hierauff gehen sie sämptlich vom Berge herab / nehmen dem Cupido den Ring / tragen denselben gegen den grossen Altar des Ehren Gottes Hymenæi, und opffern ihm allda / so bald sie sich nun vom Berge hinweg begeben / erscheinen auff ihren Stellen / wo sie gesessen / so viel feurige Adler / die alle /wie ingleichen auch der ob der Spitzen des Berges auff dem geflügelten Pegasus / anwesende Mercurius, sich mit etlichen 200. ausfahrenden Feuer sehen lassen. 14. Denn soll von der Cortinæ lincker Hand abermahl 3. Stücken Lösung gegeben werden / und unter währenden Schall der Trompeten und Paucken zugleich in einer Girandula 2000. Racqveten in die Lufft steigen / und darinnen die Buchstaben V. L. V. M. feurig gesehen werden. 15. Immittelst zu Beleuchtung des Ravelins Feuer-pumpen von allerhand Sternen-Feuer brennen. 16. Worauff 25. Pöller angezündet werden / da denn die auswerffenden Lust-Kugeln mit etlich hundert Schlägen und andern ausfahrenden Feuern angehen. 17. Folgen 500. Racqveten. 18. andere 25. Pöller. 19. 500. Racqveten. 20. 25. Pöller 21. abermahln 500. Racqveten / und 22. 225. Pöller mit allerhand Lustkugeln. 23. Soll auch wiederumb eine Salve von 3000. Schössen oder Schlägen gegeben werden / und 24. 80. Stücke / so aussen vorm Ravelin stehen / loß gebrant werden.[102]


Dritte Handlung.


25. Wie die erste / der Music Göttin / Sieg und Ehre / stehet vor dem Hercule, wie derselbe den Feuerflammenden 3. Köpffigen Cerebrum überwindet und in Ketten führet. 26. Inmittelst soll vom Berge herab kommen Nisus, ein Centaurus, mit Schallmeyen und Sackpfeiffen / zu dessen Beleuchtung 100. Feuer-Pumpen angezündet werden / so allerhand Sternen Feuer von sich werffen. 27. Mit welchem Hercules der Kämpffer unter währendem Schalle der Trompeten und Paucken in ein feuriges Gefechte geräth / auch hernach sie überwindet / und abtreibet. 28. Dann steigen in zweyen Giranduln 500. Racqveten in die Lufft. 29. Folgends sollen iederseits zwey beysammen auffgerichtete Seulen angezündet werden / auff deren ieder und zwar auff denen beyden rechter Hand Consilium pro Industria, und darzwischen ein brennendes Hertz mit dem Buchstaben L. auff denen beyden Seulen der lincken Hand aber Justitia & fortitudo, und zwischen innen ein Hertz mit seinen Buchstaben. 30. Steigen 200. Racqveten in die Lufft; denen folgen die Seulen und daran stehende Statuen, welche etliche hundert ausbreitender Feuer von sich geben. 31. Worüber 100. Kugeln. 32. und andere 20. Recqveten. 33. Wie auch nochmahln 100. Racqveten / mit ausfahrenden Feuern und Schlägen / erfolgen. 34. Folgends wird der Tempel des Gottes Hymenæi in der Lufft /zur lincken Hand Venus mit ihrem Wagen und Schwanen / und zur rechten Hand Jupiter gesehen /welcher seinen[103] Adler auff die Erden schicket; daß von dem Tempel auff den Opffer-Altar bereit stehend Freuden-Feur anzuzünden / und kommen so dann die 9. Musen alle mit hell-brennenden Fackeln an mehrbesagten Tempel / allda umb den Opffer-Altar den Reyhen zu führen / und folgends in einigen Täntzen die Buchstaben A. E. I. O. V. zu præsentiren, zu dessen mehrer Beleuchtung 100. Feuer-Pumpen angezündet werden. 35. Massen auch nach erfolgenden Giranduln von 1000. Racqveten besagte Buchstaben A. E. I. O. V. feurig in Lüfften gesehen werden sollen. 36. Endlich wird zu Repræsentirung der Käyserl. gegen dero allerunterthänigsten Vasallen und Unterthanen allergnädigste Versorg-Neigung und Clementz / der Phönix über dem Castell angezündet / deme zu Bezeugung eines allgemeinen Frolockens die in denen Piramiden-Seulen und Gebäu-Ordnungen des Tempels / sämptlichen Königreichen und Erblanden / deren mitvölliger allerseits zugleich ersteigenden Flammen correspondiren; Darauff 25. Pöller von denen grossen Sorten-Pöllern angezündet werden / deren Lust-Kugeln in der Lufft etlich tausend Kracher hören lassen. 37. Dann abermal 15000. Racqveten in die Lufft steigen. 38. und andere 25. Pöller efolgen sollen.

Endlichen werden alle Stücke zum Beschluß loß gebrennet. (Ein mehrers hiervon in meiner 1666. Jährigen Welt-Chronick. Cap. 1. da man Kupffer von dieser Sache findet.)

Was ich anderswo von Feurmännern geredet / als[104] die Historie vom Berge Æthnâ, solche stehet auch p. 50. in Templô Naturæ beym Heinrich Kornmann außm Strozz. Cicogn. in theatr. univers. Nat. l. 3. c. 5.

Wir wollen allhier zum Beschlusse eines vergeblichen Prognostici gedencken / drinnen dem Glorwürdigsten Haupte der Christenheit der Untergang gedräuet worden: Welches Gott der HErr vielmehr in den Segen verwandelt hat.

Eines einsamen alten Gottseligen Einsiedlers Prophecey, auf Pergament geschrieben / für etlichen vielen Jahren an heimlichen Orte im Wüsten Walde in einer Clausen versatzt und vergraben / allen Nachkommen zur Nachricht / wie es in dem Millenario Sexto werde daher gehen / ist aber biß auf diese Zeit verborgen blieben.

Anno 1603. Wird das Reich eine Seule verlieren.

Anno 1601. Wird sich in Europa grosse Unruhe ereignen / und wird man dieselbe Bellum Pfafficum nennen.

1624. Werden sich viel frembde Gäste ins Römische Reich einmischen / und große Empörung machen.

1625. Wird unter den Christen in Germania groß Blutbad / Feur und Brand seyn.

1626. 27. 28. Grosse Unruhe in Sachsen / von Krieg und Pest / daß niemand wissen wird / wer Herr oder Knecht.

1631. Wird ein großer See-Mann dem Haupte ein grosses Haar außrauffen / mit Verwunderung großer Potentaten.

1649. Hat England Unruhe und Auffstand.[105]

1650. Friede / Ruhe und Stillstand in Germanier Land.

1656. Pohlen fast Untergang und übeler Zustand.

1659. Dennemarck mag sich sehen für / denn groß Ungelück ihnen für der Thür.

1660. Großer Hoffart und Sicherheit nimbt über Hand / zu muthwilliger Uppigkeit / Laster und Schand.

1663. Gehet die Außgiessung der Plagen an / und greiffet der Greiff die Christen an.

1664. O welche Verheerung / arme Leute sterben / große Leute verderben / Städte und Dörffer im Rauch auffgehen / thut also allerwegen kläglich stehen.

1665. O welche Umbkehrung vom Babilonischen Mahomet und Antichristischen Pabste.

1666. Wunder über Wunder: Wo kompt daß große Haupt herunter.

1667. O von was Jammer / O von was großer Noth und Klag / thut nun Italia sagen.

1668. Nun kehret sich umb die gantze Welt / eine neue Policey wird angestelt.

1669. Hart gehet es mit den Jüden daher / doch treten sie ferner näher und näher.

1670. Ein Jahr von grosser Verwunderung.

1672. Das große Siegel wird auffgethan / und gehet ein großes Erdbeben an / darfür erschrickt die gantze Welt / wann sie nur nicht übern Hauffen felt.[106]

1676. 77. Großes Sterben überall / und wird Gott sein Weniges zusammen senden / zu einer Herden und einem Hirten.

1683. Die grössesten Zeichen seynd heran / ein jeder mache sich frölich auf die Bahn / seinem lieben JEsu entgegen zu gahn.

(Ey! wie hat Gott Lob! das zu kurtz gekommene Prognosticon gefehlet! Es war aber denen Quackern in Engeland gemeß / welches sich auch Anno 1666. gar närrisch auff die fünffte Monarchy freueten / beym Gerüchte vom Messia der Jüden: aber es ist zu Wasser geworden ihr Verlangen: Ingleichen was ein Reformirter vermuthete vom folgenden (nehmlich aus Aleppo vom 10. Nov. 1666. durch einen Bothen von Maussol wird referirt / daß daselbst / und in denen umbliegenden Plätzen / am 22. Sept. ein so schreckliches Erdbeben gewesen / daß dergleichen / bey Menschen Gedencken / nicht erhört worden: Es hat etliche Tage gewehret / und Ninive ist in grosser Gefahr der gäntzlichen Ruin gewesen. Gestalt denn 45. Dörffer gantz und gar ruinirt / und 5. Städte in die Erde gesuncken. 4. grosse Berge hatten ihre gewöhnliche Stelle verlassen / und sich eine gute Zeit schütternde gegen einander gestossen / mit einer solchen Gewalt / biß sie / so zu sagen / zu Staube worden. Weshalben die Menschen sich des Jüngsten Tages besorget.) Hierauff folgerte jener / daß es nun mit denen 4. Monarchien werde aus seyn. O weit gefehlet! die letzte soll biß zum jüngsten Tage dauren / nach der Schrifft und der Gestalt wird auch wohl fehl schlagen P. Georg. Tholosan: [107] in prælud. Optim. etc. cap. 11. n. 2. Wenn er mit Morhofio in princip. Medic. nicht alleine gedencket / daß die Lilien dem Franckreich Himmelwarts von Engeln seyn gebracht worden / in deme dessen Könige vor zeiten Bufones im Wapen geführet: Sondern hinzu thut / daß beyde Bilder im Gehirne eines gesottenen Hahns (Galli) wenn es gantz und unverletzt heraus gebracht wird / zu sehen seyn und welches er zu erste vermeinet observiret zu haben (sonsten lese ich das von Lilien auch / außn Gvicciardino, in autore Peristrom. Turc.) nehmlich auff der einen Seite soll die Gestalt einer Kröten / un an der andern Seite die Form einer Lilie erschienen. Daher er denn folgends sehr ungereimt schliessen wil / daß darnach gar gewisse die letzte Monarchie noch zum Könige in Franckreich verfallen werde. Siehe! aus einem Juristen in eyle einen Haruspicem und Juri-spicem! (in exossato seu elixato cerebro Galli redet er) das wehre wunderlich / wenn sich solches so flugs könte folgern lassen. Jenes mag eher von sich ein solches Absehen haben / daß sich itzt der König des Regiments in der Reformirung / und Codicis Ludoviciani Herausgebung / etc. so angelegen seyn lässet / als vielleichte seine Vorfahren keiner. Vide meine 1666. und 1667. Jährige Welt-Beschreibung. Aber damit ists noch nicht gethan. War nicht auch vor ein 3. Jahrn ein Wesen mit dem Pabste; als da man das beste hoffete? Doch blieb es aus.[108]

Quelle:
Praetorius, Johannes: Anthropodemus plutonicus. Das ist eine neue Welt-beschreibung [...] 1–2, Magdeburg 1666/67, S. 96-109.
Lizenz:
Kategorien:

Buchempfehlung

Stifter, Adalbert

Die Narrenburg

Die Narrenburg

Der junge Naturforscher Heinrich stößt beim Sammeln von Steinen und Pflanzen auf eine verlassene Burg, die in der Gegend als Narrenburg bekannt ist, weil das zuletzt dort ansässige Geschlecht derer von Scharnast sich im Zank getrennt und die Burg aufgegeben hat. Heinrich verliebt sich in Anna, die Tochter seines Wirtes und findet Gefallen an der Gegend.

82 Seiten, 6.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Romantische Geschichten II. Zehn Erzählungen

Romantische Geschichten II. Zehn Erzählungen

Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für den zweiten Band eine weitere Sammlung von zehn romantischen Meistererzählungen zusammengestellt.

428 Seiten, 16.80 Euro

Ansehen bei Amazon