Rübezahl giebt sich für eine Hure aus.

[76] An irgend einem Orte ist ein sehr geiler Hengst gewesen / welcher einer züchtigen Jungfer sehr nach gegangen ist / und nicht von sie hat ablassen wollen. Diese Rencke hat der Rübezahl ausgekundschaffet /und sich in die Gestalt der Jungfer hervor gethan / an den Ort gefüget / da jener Hurenschelm seine Liebste gesuchet hat / und mit dem Kerl die Sache abgeredet /und sich verglichen die folgende Nacht zusammen zukommen. Was geschicht? Wie der geile Schöps sich zu seiner Klunten ins Bette machet / da trifft er ein verfaultes Pferd an / das der Rübezahl vom Schind-Anger hingeführet hatte; in[76] solches fällt der Hurer hinein / und trifft noch weiter einen hauffen Schweine Igel drinnen an / welche ihn den Liebes-Kützel wacker gesaltzen und zuzauset haben / und die Venerische Lust gebüsset. Ey recht so! Also solte man allen Ganymeden und Sardanapalis thun.

Quelle:
Praetorius, Johannes: Des Rübezahls Anderen, und ganz frischer historischer Theil. Leipzig, Arnstadt 1671, S. 76-77.
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