Rübezahl ist ein Bratenwender.

[51] Zu Reichenbach soll einsmals eine vornehme Gasterey angestellet worden / da der Koch etliche Speisse voll Rebhüner / Enten / Gänse / und ander Feder-Viehe in die Küche auff dem Heerd gehabt / umbgewand und gebraten hat:[51] Davon er aber endlich /wegen einer wichtigen Sache vom Hauswirthe ist avocirt und weggeruffen worden. Unterdessen macht sich unversehens der Rübezahl in selbige Küche mit etlichen andern Spiessen voll Rattē und Mäuse / leget solche über die vorige Spiesse / und wendet sie lustig bey dem heissen Feuer herumb / daß des Ungezieffers Fett hauffen weise auff die Rebhüner und andere gebraten Gevögel herunter treuffelt: Biß endlich der rechte Koch sich wiederumb eingestellet hat / da der Rübezahl verschwunden ist / ließ die gebraten Mäuse etc. hinter sich auff die angestellte Gasterey. Friß nun Gebratens wer da wil: Ich begehre kein Bißlein davon. Doch gnug.

Quelle:
Praetorius, Johannes: Des Rübezahls Anderen, und ganz frischer historischer Theil. Leipzig, Arnstadt 1671, S. 51-52.
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