Rübezahl verwandelt sich in einen Maulwurff.

[216] Man wil sagen / daß der rechte Förder-Fuß eines Maulwurffs sehr köstlich vor vielen Dingen seyn solle / wenn man solchen stets bey sich trägt / vnn vorher stilleschweigens einem lebendigen Thierlein abgebissen: Wie ich hiervon in einer Centurie meiner Weiber Philosophi mit mehren handeln werde. Wie aber solcher Aberglaube einem Schlesischen Bauersmanne kund geworden / sol er mit Fleiß auff das Riesen-Gebürge gangen seyn / und sich alda nach einem Maulwurff umbgeschauet haben: Drauff es geschehen / daß er nach[216] Wunsch endlich einen vermercket / darnach er flugs gegraben / und ihn auch bey der Karthause gekrieget hat: Wie er denn ihme auch den fördersten rechten Fuß / Mause stockstille schweigend abgebissen und in seinem Schube-Sack verwahret. Was geschicht: Wie er einsmals unversehens solches Füßgen betrachten / und andern zeigen wil / da sol er befunden haben / daß es klamm Gold gewesen.

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Praetorius, Johannes: Des Rübezahls Dritter und gantz Nagel-neuer Historischer Theil. Leipzig, Arnstadt 1673, S. 216-217.
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