[272] Von den Spielsachen
Zu Weihnachten,
Von den vielfachen,
Die sie brachten,
Will ich auswählen
Schönste, beste,
Nebenaus zählen
Von dem Reste,
Einen Straus stehlen
Von dem Feste,
Ihn im Haus hehlen
Für zwei Gäste.
Nicht die Spielknaben
Werden's missen,
Die zuviel haben,
Um's zu wissen.
Doch ein Spielplätzchen
Will ich gründen,
Dort die Vielschätzchen
Zierlich ründen.
Den zwei Spielrätzchen
Will ich's machen,
Wenn die Spielkätzchen
Mir erwachen.
[273]
Wenn die Spielmätzchen
Zu mir kommen,
Soll das Spielplätzchen
Ihnen frommen.
Ja das Spielschätzchen
Soll sie locken,
Daß die Spielfrätzchen
Mir nicht stocken;
Daß im Sternreigen,
Dort mit Schimmer
Sie mir gern steigen
Her ins Zimmer,
Und ein Nachtstündechen
Hier vertreiben,
Bellst du, Wachthündchen?
Laß es bleiben!
Sollst nicht voreilig
Sie verjagen,
Bis empor heilig
Sie sich tragen,
Wann die Frühsonne
Her wird dringen
Und mit Sprühwonne
Sie beschwingen.
Ausgewählte Ausgaben von
Kindertodtenlieder
|
Buchempfehlung
Glückseligkeit, Tugend und Gerechtigkeit sind die Gegenstände seines ethischen Hauptwerkes, das Aristoteles kurz vor seinem Tode abschließt.
228 Seiten, 8.80 Euro
Buchempfehlung
Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Für den zweiten Band hat Michael Holzinger sechs weitere bewegende Erzählungen des Sturm und Drang ausgewählt.
424 Seiten, 19.80 Euro