2. Auftritt.

[77] Vorige. Rosa.


ROSA durch die Mitte, flüsternd. Herr Professor! Pst! Herr Professor!

GOLLWITZ ebenfalls flüsternd. Was gibt es denn?[77]

ROSA immer flüsternd. Der Direktor ist da.

GOLLWITZ erschrickt. Um Gottes willen – Paula, wo ist denn die Mama?

PAULA. Sie ist mit Leopold und Marianne da drinnen.

GOLLWITZ. Sieh mal durchs Schlüsselloch, ob sie nicht herauskommt.

PAULA geht zur Tür links vorn, sieht durchs Schlüsselloch.

GOLLWITZ zu Rosa. Was will er denn?

ROSA. Er sagt, er muß den Herrn Professor ganz dringend sprechen, er hat auch noch einen Schauspieler mit, den Herrn Sterneck.

PAULA bei dem Namen Sterneck sich rasch umdrehend, laut. Den Markus?

GOLLWITZ. Pst! Zu Rosa. Die Herren sollen hereinkommen, aber leise, hörst du?

ROSA. Schön, Herr Professor. Schleicht ab.

GOLLWITZ. Und du, Paula, gehst zu Mama und hältst sie zurück, damit wir nicht überrascht wer den.

PAULA zögernd. Aber Papa –

GOLLWITZ ungeduldig. So geh' doch! Geht leise zur Mitteltür.[78]

PAULA schmollend. Gerade jetzt soll ich fort! – Legt ein Schlüsselbund, das sie aus der Tasche nimmt, auf das Kaminbrett. Aber ich komme wieder. Erwidert mit freundlichem Kopfnicken den stummen Gruß des eben eintretenden Sterneck; – dann schnell links vorn ab.


Quelle:
Franz und Paul von Schönthan: Der Raub der Sabinerinnen. Berlin 10[o.J.], S. 77-79.
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