2.

[166] Die Hebamme schmückt und trägt das Kind zur Taufe, sorgsam mit einem Amulet oder sonst etwas Geweihtem behängt.

Indem die Hebamme das Kind der Mutter aus den Armen nimmt, spricht sie dreymal:


An Hoidn trog I furt,

An Christ'n bring I wida.


Und wenn sie das Kind nach der Taufe der Mutter zurückgibt, lautet ihr Spruch:
[166]

An Hoidn hob I furttrogn,

An Christ'n hob I braucht.


Fronau. Neukirchen. Rötz. Treffelstein.

Quelle:
Franz Schönwerth: Aus der Oberpfalz. Sitten und Sagen 1–3, Band 1, Augsburg 1857/58/59, S. 166-167.
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