[32] Die Verschiedenheit des Gothischen áu und aú hat sich im Oberpfälzischen noch bewahrt, vollkommen den Gothischen Lauten entsprechend. In áu ist a der gehobene Hauptlaut; indem á auf u übergeht, bildet sich als Bindeglied ein eigentümlicher flüchtiger Mittellaut, so daß man aou zu vernehmen vermeynt. – Umgekehrt wird einem feinem Ohre nicht entgehen, daß in Wörtern wie Saúcht, Gnaúß = Genuß – der Laut u der stärkere sey. – Die Verschiedenheit beyder findet in Sáud = Saat und Saúd = Sud ihren Ausdruck. – Doch wird hie und da auch Gothisches áu zu Oberpfälzischem aú wie eben in Saúd g. Sáuds. Vor Lippenbuchstaben wird áu zu à: hláupan = làffa, laufen; láubs = Làb, Laub. Der gehobene Vokal á, ú hat den doppelten Werth seines Nachbars u oder a.
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Aus der Oberpfalz
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