1204. Kaiser Ludwig in der Frauenkirche zu München.

[219] Aventin annal. VII. c. 19 §. 26. Falkenstein bayr. Gesch. III., 289. Vacchiery Abhandlung über die Grabstätten bayr. Herzoge, in Neue hist. Abhandlg. der Akad. I., 372. K.G. Nagler Beiträge zur älteren Topogr. d. Stadt München. 3 Lief. S. 25.


Es ging vormals die Sage – und es gibt noch Leute, die davon zu erzählen wissen – Ludwig der Bayer, der hochberühmte Kaiser Deutschlands, sitze in der Gruft der Frauenkirche zu München auf einem Sessel[219] oder Throne, gleich seinem Vorfahren Karl dem Großen, welcher ebenfalls auf einem Thronsessel bestattet worden sein soll. Daher verbreitete sich im Jahr 1822, als man beim Graben in der Sakristei der Frauenkirche auf Menschenknochen stieß, sogleich das Gerücht, man habe den Kaiser im Sessel gefunden, er sei aber sogleich in Staub zerfallen. (Aventin hat diese Sage nicht erfunden, sondern vermuthlich im Volke vorgefunden. Ihr Entstehen erklärt sich leicht aus ähnlichen Sagen.)

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 219-220.
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