141. Wie Kaiser Ludwig Pillenreuth errichtet.

[139] Adlzreiter P. II., l. 3., p. 61. Brusch chron. mon. Geam. p. 361. Frankonia. Ansbach 1813, II., 2.


Als Kaiser Ludwig der Bayer sich im Jahre 1345 mit seiner Gemahlin zu Nürnberg befand, befanden sich unter den Hoffräulein der Kaiserin etliche, welche den Beschluß faßten, in's Kloster zu gehen. Also baten sie den Kaiser, ihnen in der Stille des Nürnberger Waldes ein Klösterlein zu erbauen, allwo sie ihr Leben gottselig verbringen könnten. Da ließ sich der Kaiser ein Pferd vorführen und ritt hinaus in den Wald, um einen bequemen Platz für das Klösterlein ausfindig zu machen. Wie er nun so eine Weile im Walde umherritt, hörte er einen überaus schönen Gesang, nach welchem er hinlenkte, und als er dahin gekommen, sah er auf einer Eiche das Bildniß des gekreuzigten Erlösers. Darin erkannte er einen Fingerzeig Gottes, stieg vom Rosse, zeichnete eigenhändig mit dem Beile den Baum und befahl, daß an dieser Stelle das Kloster errichtet würde, welches von dem aufgefundenen Bilde und dem ausgereuteten Hain den Namen Bildenreuth davontrug.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 139.
Lizenz:
Kategorien: