469. Die Wallfahrtskirche Rehberg bei Beratzhausen.

[481] J.A.v. Reisach hist.-top. Beschr. des Herzogthums Neuburg S. 142.


Ein gewisser Graf und Herr zu Ehrenfels begab sich eines Tages (im Jahre 801) nahe bei Beratzhausen auf die Jagd. Einer seiner Jagdhunde verfolgte ein Reh bis zu einem Baume. Als der Graf herbeikam, fand er das verfolgte Thier an dem Baum auf seinen hinteren Läufen sitzend, mit den vordern sich an den Baum hinauf wendend. Hierüber wunderte sich der Graf, sah gegen den Baum empor und erblickte, o Wunder! in den Zweigen des Baumes das Gnadenbild der heiligen Maria. Dem Rehe wurde nun das Leben geschenkt, und am Fuße des Berges, auf welchem der Baum stand, eine Kirche zu bauen begonnen. – Allein der Bau gerieth bald in's Stocken, denn die Rehe trugen immer bei Nacht die Balken und Steine hinweg und den Berg hinauf zu dem Wunderbaume, daher man endlich bewogen wurde, die Kirche auf den Berg zu versetzen.

Diese Sage ist in der Kirche selbst auf einem Gemälde der Decke verewigt.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 481-482.
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