751. Sommerachs Name.

[270] Mündlich.


In diesem Dörfchen, auf dessen Rebenhügeln bekanntlich ein ausgezeichneter Wein wächst, hatte ein Würzburger Fürstbischof einen ganzen Sommer zur Stärkung seiner Gesundheit zugebracht. Als der Sommer vergangen und der Fürst von dem freundlichen Dörfchen, das ihm so lieb geworden war, scheiden sollte, machte sein poetischer Kaplan ein Abschiedslied an das schöne Dörfchen, welches mit den Worten begann: Sommer ach! du bist verflossen. Von dieser Zeit soll das Dörfchen den Namen »Sommerach« führen1.

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Ich brauche wohl kaum zu bemerken, daß diese und ähnliche Wortableitungen nur als Beiträge zur »deutschen Volksetymologie« (s. Förstemann in der Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung von Aufrecht und Kuhn. Berlin 1851, I. Heft S. 1 ff.), keineswegs als Sagen Werth haben.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 270-271.
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