799. Die Königshecke.

[321] Träume und Schäume vom Rhein I., 236. Bruckner, das Haardtgebirge S. 138.


Bei Frankweiler, eine Stunde von Landau, stand einst eine Burg der fränkischen Könige. Der berühmte König Dagobert der Große verweilte nicht selten daselbst. Einmal hatten sich mehrere Große seines Reiches gegen ihn empört und suchten ihn zu überfallen und zu tödten. Dagobert floh noch im rechten Augenblicke und verbarg sich unter einen dichten Dornstrauch, nicht gar weit von der Frankenburg, also daß die Verfolger ihn nicht entdeckten. Der Dornbusch wurde von jener Zeit an sehr in Ehren gehalten, wuchs hoch heran zu einem Baume und hieß zu aller Zeit die Königshecke. Erst in neuerer Zeit hat der Blitz dieses lebendige Denkmal zerschmettert.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 321-322.
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