5.

[208] Auf dem Röderberge bei Wulften rief sonst immer um Mitternacht ein Geist: »Wô sett‘ ek düsen stein wol hen?« In der Nacht, zwischen 11 und 1 Uhr, kamen einst Wulftener Bauern vom Hattorfer Schützenhofe zurück, da rief der Geist wieder: »wô sett‘ ek düsen stein wol hen?« Einer der Bauern antwortete: »set ‘ne hen wô ‘ne ‘krêgen hest.« Ganz erfreut antwortet der Geist: »up düt wôrt hebb‘ ek all hundert jâr elûert.« Der Stein war ein Grenzstein gewesen, den jener im Leben verrückt hatte. Von dieser Zeit an hat niemand den Geist wieder rufen hören.

Quelle:
Georg Schambach / Wilhelm Müller: Niedersächsische Sagen und Märchen. Göttingen 1855, S. 208.
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Niedersächsische Sagen und Märchen
Niedersächsische Sagen und Märchen : Aus dem Munde des Volkes gesammelt und mit Anmerkungen und Abhandlungen herausgegeben. Nachdruck 1979 d. Ausgabe Göttingen 1855.