Der Enderle von Ketsch

[46] In der Beschreibung der Pfalz von Merian (1645) wird bei Erwähnung des Dorfes Ketsch erzählt:

»Pfaltzgraf Oth Heinrich, nachmals Churfürst, fuhr vmb das Jahr 1530 ins gelobte Land, nach Jerusalem. In seiner zurück Reyse kam er über die Offenbahre See herauß, da jhme dann ein Schiff, nach Nordwegen zu, begegnete, darinn diß Geschrey gehört wurde:

›Weichet, weichet, der dick Enderlein von Ketsch kompt.‹[46]

Der Pfaltzgraf vnd sein Cammermeister Mückenhäuser kannten den gottlosen Schuldtheiß allhie zu Ketsch vnnd auch den Orth wol; daher als sie heimbkamen, sie nach dem dicken Enderle, vnnd vmb die Zeit seines todts gefragt vnd vermerkt haben, daß es mit der Zeit vberein gestimmt, da sie das Geschrey auff dem Meer gehört hatten; wie Weyland ein Professor zu Heydelberg in seinen Schriften auffgezeichneter hinderlassen hat.«

Quelle:
Joseph Viktor von Scheffel: Kritische Ausgabe in 4 Bänden, Band 1, Leipzig/ Wien 1917, S. 46-47.
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