Das 20. Capitel.
Wie man sich bey Ansetzung einer Gluck-Henne zu verhalten habe / daß viel Hünlein oder Hänlein / oder was man am meisten haben will / daraus werden.

[44] Die närrischen Weiber sagen, man solle das Nest, darinnen man die Gluck-Henne ansetzet, von Stroh aus einem Ehe-Bette machen, und wenn man gern viel junge Hünlein hätte, soll das Stroh von des Weibes Seite, wenn es aber viel Hähnlein solten werden, müste das Stroh von des Mannes Seiten weg genommen werden. Dieses mag wohl ein sonderbahres Geheimniß der Natur seyn, und verlangte ich gern zu wissen, was doch da solte ausgeheckt werden, wenn man Stroh aus einer Huren ihren Bette nehme / oder wenn das Weib die Gluck-Henne ansetzet, bey dem Neste sitzend blieb, biß 3. Wochen verflossen wären, will ich nicht zweiffeln, es würden lauter geschleyerte Affen auskriechen; und dieses kan per Sympathiam geschehen. Das möget ihr Weiber nur inmittelst gewiß glauben, ich aber glaube nichts davon.

Quelle:
Schmidt, Johann Georg: Die gestriegelte Rocken- Philosophie. 2 Bände, Chemnitz 1718 (Bd. 1), 1722 (Bd. 2), [Nachdruck Weinheim; Deerfield Beach, Florida 1987]., S. 44-45.
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