Viertes Kapitel.

Unterschiedliche Sprüchwörter.

[75] 1. An Gottes Segen ist Alles gelegen. Sine Divino Nomine, nihil est in homine.

2. Die Gnade Gottes macht Alles leicht und süß. Sua viter equitat, quem gratia Dei portat.

3. Aller Anfang ist schwer. Omne principium grave est.

4. Mühe und Fleiß bricht alles Eis. Labor improbus omnia vincit.

5. Die gebratenen Vögel fliegen Einem nicht ins Maul. Sine labore nihil. Vel: Dil labore omnia vendunt.

6. Wer nicht arbeiten kann, der schau den Himmel an. Si labor terret, merces in vitet.

7. Besser ist Unrecht leiden, als Unrecht thun. Præstat accipere, quam inferre injuriam.

8. Einem guten Freunde soll man Nichts abschlagen. Amicis omnia sunt communia.[75]

9. Es lebet noch der alte Gott im Himmel, der helfen kann. Adhuc Cœlum volvitur; vel: Annuit e Cœlo Deus.

10. Wen Gott schickt, den machet er geschickt. A Deo vocatus, rite paratus.

11. Schmeichelnder Freund, falscher Freund. Adulator non est vetus amator.

12. Man muß nicht mit zwo Ruthen hauen. Afflicto non est addenda afflictio.

13. Man muß den Bogen nicht zu hoch spannen. Arcus nimium tensus frangitur.

14. Die Kunst stecket nicht in Kleidern, sonst wär sie auch bey den Schneidern. Ars non e veste cognoscenda.

15. Was Einer nicht kann, das hasset er. Ars non habet osorem, nisi ignorantem.

16. Das Werk lobet den Meister. Opus commendat artificem. Vel. Finis coronat opus.

17. Wer Schankungen annimmt, der vergiebt die Freyheit. Accipere, est libertatem vendere.

18. Man muß auch den Andern anhören. Audiatur & altera pars.

19. Wer schmiert, der führt. Auro venalia jura.

20. Gewalt muß man mit Gewalt vertreiben. Clavus clavo pellendus. Vel: Vim vi repellere licet.

21. Gar zu viel Höflichkeit, ist selten eine Aufrichtigkeit. Complimenta non sunt cordimenta.[76]

22. Einigkeit gewinnt Viel, Uneinigkeit verderbt das Spiel. Concordia res parvæ crescunt, discordia maximæ dilabuntur.

23. Was man einmal gewohnet, wird man selten mehr lassen. Consuetudo est altera natura.

24. Es greift selten Einer seines Gleichen an. Oder: Es frißt ein Wolf den andern nicht. Corvus corvi non oculum eruit.

25. Er macht den Stall zu, da die Kuhe hinaus ist. Cum Phrygibus sapit.

26. Man muß bedenken Viel, was man thun will. Deliberandum diu, quod statuendum semel.

27. Gescheide Leute reden nicht Viel. Dolia plena silent.

28. Wenn Zween streiten, trägt der Dritte die Beute davon. Inter duos litigantes tertius gaudet.

29. Vom Hörensagen liegt man gerne. Ex auditus referre, mendire est.

30. Von was das Herz voll ist, von dem geht der Mund über. Ex abundantia cordis os loquitur.

31. Ein starkes Gemüth achtet schlechte Dinge nicht. Elephas non capit muscas.

32. Ein Jeder neidet seines Gleichen. Figulus figulum odit.

33. Ein Jeder treibt, was er gelernet. Fabri fabrilia tractant.

34. Ein schlechtes Ding, was ein Kind freuet. Pueri puerilia tractant.[77]

35. Trau, schau, wem? Vide, cui fidas.

36. Glück und Glas, wie bald bricht das. Fortuna vitrea est, quæ, cum splendet, frangitur.

37. Nicht Alles, was glänzet, ist Gold. Non omne, quod splendet, aurum est.

38. Ein gutes Wort, findet ein gutes Ort. Gratiam gratia parit.

39. Heute an mir, morgen an dir. Hodie mihi, cras tibi.

40. Der Mensch denkts, Gott aber lenkts. Homo proponit, Deus disponit.

41. Hohe Ehren den Menschen verkehren. Honores mutant mores, raro in meliores.

42. Der Andere ehrt, sein Ehre vermehrt. Honor est honoranti, non honorato.

43. Leiden und schweigen ist die beste Rache. Injuriarum vulnera non curando curantur.

44. Die Geduld wird gedruckt, aber nicht unterdruckt. Patientia premitur, sed non opprimitur.

45. Geduld überwindet Alles. Patientia vincit omnia.

46. Schweig, leid, klag es Gott, klage sonst Niemanden deine Noth. Tace, & patere.

47. Laß die Leutem reden und die Hunde bellen, sie können nicht schaden, wie sie wollen. Latrare possunt, mordere non possunt.

48. Laß Jeden seyn, wer er ist, so wirst du bleiben, wer du bist. Fac tua, quæ tua sunt, & non aliena require.[78]

49. Der zornige Mensch schadet Niemanden mehr, als sich selbst. Fratus nemini magis nocet, quam sibi.

50. Den Zorn verschieb, wanns Herz ist trüb. Fræ dilatio mentis pacatio.

51. Kleine Häfelein gehen bald über. Imbecillium animorum est, cito irasci.

52. Man kann nicht Jedermann Recht thun. Momo nemo satisfacere potest. Vel: Nec Jupiter omnibus idem.

53. Ein Jeder kehre vor seiner Thür. Medice cura teipsum. Vel: Nosce teipsum.

54. Der Gescheide giebt nach. Prudentior cedit.

55. Was man selbst bekennet, brauchet keine Probe. Proprio consellio est optima probatio.

56. Weiberlob betrieget grob. Laus, fraus muliebria sunto.

57. Wenn man den Wolf nennt, so kommt er gerennt. Lupus in fabula.

58. Es ist besser ich habs, als hätts. Melior est res, quam spes.

59. Uebel gewonnen, Uebel zerronnen. Male parta male dilabuntur.

60. Bößer Rath schlägt seinen eignen Herrn. Malum consilium consultori pessimum.

61. Besser ist vorkommen, als nachkommen. Melius est prævenire, quam præveniri.

62. Noth bricht Eisen. Oder. Noth hat kein Gesetz. Necessitas non habet Legem. Vel: Necessitas caret leget.[79]

63. Was man nicht kann meiden, muß man geduldig leiden. Tolerandum, quod non est mutandum.

64. Das Muß ist eine harte Speiße. Necessitas durum telum.

65. Ein Jeder machet sich sein Kreutz selbst. Quisque sui mali faber est.

66. Ein Jeder schadet sich selbst. Nemo hæditur nisi a seipso.

67. Es ist Nichts so klein gesponnen, es kömmt endlich an die Sonnen. Nihil opertram, quod non reveletur.

68. Nicht leicht begeht eine böse That, der Gott allzeit vor Augen hat. Non in peccatiam corruit, qui semper Dei meminit.

69. Zween Himmel kommen nicht nach einander. Nemo fruitur bonis præsentibus & æternis.

70. Wer sich zu gemein macht, der wird bald veracht. Nimia familiaritas parit contempitum.

71. Wo Nichts ist, da hat der Kaiser das Recht verloren. Nemo dat, quod non habet.

72. Niemand ist ohne Gebrechen. Oder: Ein Jeder hat seine Mängel. Nemo sine crimine vivit. Vel: Quilibet patitur suos manes.

73. Wachtbare Herren machen fleißige Knechte. Oculus Domini saginat equum.

74. Diensthaft seyn machet gute Freunde. Obsequlum amicos parit.

75. Ein Narr macht zehn Narren. Oscitante uno oscitat & alter.[80]

76. Was seltsam ist, ist angenehm. Omne rarum, charum.

77. Die Sünde schleicht lieblich ein, zuletzt bringts große Pein. Peccatum blande ingreditur, sed in fine mordet ut coluber.

78. Weit von der Sünde, weit von der Hölle. Procul a crimine, procul a fulmine.

79. Weit davon, ist gut für den Schuß. Procul a Jove, procul a fulmine.

80. Spate Buße ist selten gut. Pœnitentia sera raro seria.

81. Der Esel läßt sich nicht zweymal aufs Eis führen. Piscator ictus sapit.

82. Versprechen macht halten. Promissum cadit in debitum.

83. Aus einem Schädlein wird oft ein großer Schaden. Parva sæpa scintilla magnum excitavit incendium.

84. Es kömmt selten etwas Besseres nach. Posteriora pejora prioribus.

85. Nach Leid kömmt Freud. Post nubila Phœbus. Vel: Post tristia læta sequntur.

86. Geld regiert die Welt. Pecuniæ obediunt omnia.

87. Wer Etwas thut mit Rath, den reuet nicht leicht die That. Consilio factum, non pœnitet esse peractum.

88. Wer zu Ehren kommen will, muß zuvor leiden Viel. Per angusta ad augusta.

89. Wer sich in die Gefahr begiebt, der kömmt in der Gefahr um. Qui se exponit, periculo, peribit in illo.[81]

90. Wer an Gott denkt, um Nichts sich kränkt. Qui Deum videt, semper ridet.

91. Wie das Leben singt, der Tod nachklingt. Oder: Wie man lebt, so stirbt man. Qalis vita, finis ita. Vel: Qualis vita, mors est ita.

92. Wen Gott liebet, den züchtiget er. Quem Deus amat, castigat.

93. Viel Köpfe, viel Sinne. Quot capita, tot sententiæ.

94. Je böser der Mensch, je besser das Glück. Quo quis nequior, eo fortunatior.

95. Mit Schaden wird man witzig. Quæ nocent, docent. Vel: Quæ pungunt, ungunt.

96. Wer sich unter die Kleyen mischet, den fressen die Schweine. Qui sese furfuribus miscet, porcis papulo fit.

97. Was Einen nicht brennet, soll er nicht blasen. Quod me non tangit, non angit.

98. Je größer die Ehren, je größer die Gefahren. Quanto plus honoramur, tanto plus periclitamur.

99. Wie der Herr, so ist der Knecht. Qualis Rex, talis grex.

100. Wie die Frau, so ist die Magd. Qualis hera, talis pedissequa.

101. Wer nicht weis sich zu verstellen, weis auch nicht zu regieren. Qui nescit dissimulare, nescit regnare.

102. Eilen thut kein gut. Quod cito fit, cito perit.

103. Lang geborgt, ist nicht geschenkt. Quod differtur, non aufertur.[82]

104. Wer sich selbst Nichts vergönnet, vergönnet auch Andern Nichts. Qui tibi nequam, cui bonus.

105. Wer recht thut, hat sich nicht zu fürchten. Recte faciendo neminem timeas.

106. Unter den Brüdern ist selten eine Einigkeit. Rara concordia fratrum.

107. Wer zu spät zum Essen kömmt, bekömmt Nichts. Servo venientibus ossa.

108. Gelehrten ist gut predigen. Sapienti pauca.

109. Was man nicht versteht, soll man nicht tadeln. Sutor! ne ultra crepidam.

110. Gleich und Gleich gesellet sich gerne. Similis simili gaudet. Vel: Corvus corvo assidet.

111. Es beklagen sich nur die Reichen. Semper avarus eget.

112. Wenn man die Narren gen Markt schickt, so lösen die Kramer Geld. Si stulti mercantur. mercatores faciunt lucrum.

113. Das Alter ist selbst eine Krankheit. Senectus ipsa est morbus.

114. Wer einmal betrogen hat, betriegt öfters. Semel malus, semper præsumitur malus.

115. Vorsehen machet das Uebel geringer. Tela prævisa minus feriunt.

116. Die Zeit wird Alles lehren. Tempus omnia dabit.

117. Wer hoch steigt, fällt hoch nieder. Tolluntur in altum, ut lapsu graviore ruant.

118. Man muß sich nicht in fremde Händel mischen. [83] Tua quod nihil refert, percontari desinas.

119. Wer die Wahrheit geiget, dem schlägt man den Fiedelbogen ums Maul. Veritas odium parit.

120. Angst und Noth machet gescheide Leute. Vexatio dat intellectum. Vel: Ubi crux, ibi Lux.

121. Besinn dich wohl, ehe du Etwas sagst, damit du nicht Reu davon tragst. Verba bis ad limam, quam semel ad linguam.

122. Wo man zusammenhält, kann es nicht leicht fehlen. Vis unita fortior.

123. Alles vergeht, Tugend besteht. Virtus post funera vivit.

124. Alles vergeht, wie der Schnee. Sic transit gloria mundi.

125. Alles ist eine Eitelkeit; außer Gott lieben. Vanitas vanitatum, & omnia vanitas, præter amare Deum.

126. Was wohl thut, währet eine kleine Zeit; was wehe thut, währt in Ewigkeit. Momentaneum est, quod delectat; æternum, quod cruciat.

127. Jedem Lappen gefällt seine Kappen. Me mea delectant, te tua, quemque sua.

128. Ein Jeder g'fällt sich selbsten wohl; drum ist die Welt der Narren voll. Stultorum plena sunt omnia.

129. Was du dir nicht gethan haben willst, thu auch Andern nicht. Quod tibi von vis fieri, alteri ne feceris.[84]

130. Wer das Glück hat, führt die Braut heim. Cui fortuna favet, sponsa petita manet.

131. Ein Frommer denket nichts Uebel. Castis omnia casta.

132. Ein Jeder redet für seine Sache. Cicero pro domo sua.

133. Kurz und gut. Brevitas delectat.

134. Der Bart machet Niemanden zum Doktor. Oder: Junge Leute haben auch Hirn. Barba non facit Philosophum.

135. Es liegt nicht allezeit an der Größe: sonst überliefe die Kuhe einen Hasen. A cane non magno sæpe tenetur aper.

136. Wohl angefangen, ist halb gewonnen. Dimidium facti, qui bene cæpit, habet.

137. Unterschiedlich ist angenehm. Varietas delectat.

138. Den das Gewissen drücket, meynt, es sey Alles auf ihn geredet. Conscius ipse sibi de se putat omnia dici.

139. Wie die Eltern, so die Kinder. Non procul a proprio stipite poma cadunt. Schlimme Eltern, schlimme Kinder. Ex ovis pravis non bona venit avis.

140. Ein Narr ist ein Narr, und bleibt ein Narr. Stultus stultitiam pingit ubique suam.

141. Ist überall bekannt, brauchet keine Probe. Lippis tonsoribus notum est.

142. Man muß Niemanden in sein Handwerk eingreifen. Falcem ne mittas in alienam messem.[85]

143. Nicht ein Jeder giebt einen Doktor ab. Non e quovis ligno fit Mercurius.

144. Den Menschen kennet man aus seinen Kameraden. Noscitur ex socio, qui non cognoscitur ex se.

145. Auch gescheide Leute übersehen es zu Zeiten. Quandoque bonus dormitat Homerus.

146. Um eine schlechte Sache soll man das Maul nicht aufthun. De minimis non judicat Prætor.

147. Wer sein Recht behauptet, thut einem Andern keinen Schaden. Qui suo jure utitur, nemini facit injuriam.

148. Die äußerste Noth machet Alles gemein. In extrema necessitate omnia sunt communia.

149. Niemand kann in seiner eignen Sache einen Richter abgeben. Nemo Judex in propria causa.

150. Ein Zeuge ist kein Zeuge. Unus testis, nullus testis.

151. Der Kläger muß es probiren, nicht der Verklagte. Reo negante, actori incumbit probatio.

152. Wer den Nutzen hat, soll auch die Last tragen. Qui sentit commodum, sentiat & onus.

153. Wer die Last trägt, soll auch den Nutzen haben. Qui sentit onus, sentiat & commodum.

154. So lang der Streit währt, soll man[86] nichts Neues anfangen. Lite pendente, nihil est innovandum.

155. Man soll Niemanden für schuldig halten, bis es probirt wird. Nemo præsumitur malus, nisi probetur.

156. Aus zwey Uebeln muß man das kleinste erwählen. Ex duobus malis minus est eligendum.

157. Was Alle antrifft, muß auch von Allen gut geheißen werden. Quod omnes tangit, ab omnibus est approbandum.

158. Man soll durch fremden Schaden witzig werden. Felix, quem faciunt aliena pericula cautum.

159. Die Gewohnheit läßt sich hart ändern. Consuetado est altera natura.

160. Untergeben seyn ist eine harte Pein. Alterius non sit, qui suus esse potest.

161. Zu Viel ist ungesund. Omne nimium vertitur in vitium.

162. Mittelmäßig ist gut. Medium tenuere beati.

163. Alles mit Manier. Est modus in rebus.

164. Uebereile dich nicht. Festina lente.

165. Eilen thut kein gut. Quod cito fit, cito perit.

166. Gott Lob! Deo sint laudes! Deo gratias!

167. Zur Gesundheit! Sanitati! Proficiat! Prosit! Conducat! Deus benedicat!

168. Mit Gunst zu reden. Salva venia. Salvo honore. Bona venia.[87]

169. Wer Andere will strafen, muß sein Laster vorher abschaffen. Si culpare velis, culpabilis esse cavebis.

170. Wer ein gutes Gewissen hat, lachet die Lügen aus. Conscia mens recti samæ mendacia ridet.

171. Zupfe dich selbst bey der Nase. Oder: Kehre vor deiner Thür. Nosce te ipsum.

172. Wer gerne forschet, verschweigt nicht gerne. Percontatorem fugito, nam garrulus idem est.

173. Aus Nichts wird Nichts. Ex nihilo nihil fit.

174. Was verbothen ist, thut man gerne. Nitimur in vetitum semper, cupimusque negata.

175. Es geht auf den alten Schlag. Itur in antiquam silvam.

176. Das Glück ist kugelrund. Fortuna volubilis errat.

177. Wo die Katze hinaus, da regieret die Maus im Haus. Sceptra gerunt mures, ubi catum non habent ædes.

178. Wie die Alten singen, so zwitschern auch die Jungen. A bove majori discit arare minor.

179. Gott läßt mit sich nicht scherzen. Ante Dei vultum nihil unquam restat inultum.

180. Kein Scheermesser schärfer schiert, als wenn ein Bauer ein Edelmann wird. Asperius nihil est humili, cum surgit in altum.

181. Man muß Etwas wagen. Tentare licet.[88]

182. Frisch gewagt, ist halb gewonnen. Audaces fortuna juvat, timidosque repellit.

183. Wein und Geld verkehrt die Welt. Bacchus & argentum mutant mores sapientum.

184. Es vergeht Alles mit der Zeit. Tempora mutantur, & nos mutamur in illis.

185. Viel Sachen probiren, thut manchen verwirren. Pluribus intentus, minor est ad singula sensus.

186. Zorn ohne Macht wird nur ausgelacht. Si desint vires, vana est sine viribus ira.

187. Man muß bisweilen den guten Willen fürs Werk annehmen. Si desint vires, tamen est laudanda voluntas.

188. Man muß bisweilen lustig seyn. Interpone tuis interdum gaudia curis.

189. Was das Hänsl nicht lernet, lernet Hanns nimmermehr. Qui non est hodie, cras minus aptus erit.

190. Jung gewohnt, alt gethan. Quod juvenis suescit, senex dimittere nescit.

191. Man muß zuvor Etwas leiden, wenn man will kommen zu Freuden. Dulcia non meruit, qui non gustavit amara.

192. Glück hat, der Gott auf seiner Seite hat. Felix, cui militat æther.

193. Dien' Gott allein; die Welt laß seyn. Fide Deo soli; quod amat caro, quærere noli.

Quelle:
Schreger, Odilo: Odilo Schregers lustiger und nützlicher Zeitvertreiber [...]. Eilfte, vermehrte und verbesserte Auflage, Augsburg 1802, S. 75-89.
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