An Silesia

[215] Vertilg, Silesia, aus deinem Thatenbuche

Die Greuelthat: daß Günther1, der Barbar,

Den Sohn verfolgt mit seinem Vaterfluche;

Weil dieser Sohn – ein Dichter war.

1

»Günther, der kalte Arzt und schlechtherzige Mensch, jagte seinen edlen Sohn in Armuth, Verzweiflung und Tod, und noch ist Günthers Schatten nicht gerochen unter uns, gewiß aber dort; denn Günther, der Sohn, war ein trefflicher Kopf, und hatte das beste, edelste Herz, durch Armuth und durch Verzweiflung erpreßte Ausschweifungen durchschimmernd, wie der Morgenstern durch strömendes Nachtgewölk.«

Anm. Schubarts in der Chronik.

Quelle:
Christian Friedrich Daniel Schubart: Gedichte. Leipzig [o.J.], S. 215.
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