[157] Im Palast des Herzogs von Florenz.
Es treten auf der Herzog von Florenz, zwei französische Edelleute und Soldaten. Trompetenstoß.
HERZOG.
So daß ihr nun von Punkt zu Punkt vernahmt
Den wahren Grund und Anlaß dieses Kriegs,
Des große Lösung vieles Blut verströmt
Und dürstet stets nach mehr.
ERSTER EDELMANN.
Der Zwist scheint heilig
Auf Eurer Hoheit Seite, schwarz und frevelnd
An Euerm Gegner.
HERZOG.
Drum wundert uns, daß unser Vetter Frankreich
In so gerechtem Streit sein Herz verschloß,
Als wir um Beistand warben.
DRITTER EDELMANN.
Gnäd'ger Fürst,
Die Gründe unsres Staats sind mir verhüllt,
Als einem schlichten Mann, entfernt vom Hof,
Der unsres Rats erhabnes Ansehn ehrt
Und eignen Wirkens sich begibt. Drum wag' ich
Kein Urteil, denn ich traf die Wahrheit nie,
Und meine schwankende Vermutung irrte,
So oft ich riet.
HERZOG.
Er tue nach Gefallen!
ZWEITER EDELMANN.
Doch sicher weiß ich, unsre muntre Jugend,
Von Frieden übersatt, wird Tag für Tag
Arznei hier suchen.
HERZOG.
Sei sie uns willkommen!
Und alle Ehren, die wir spenden mögen,
Erwarten sie. Auf euern Posten hin![157]
Wenn Höh're fallen, ist's für euch Gewinn.
Morgen ins Feld! –
Sie gehn ab.
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