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[150] Der Morgen erwacht
In stralender Pracht,
Die Nebel entfliehen,
Die Wolken erglühen
Im rosigen Glanz
Zum lieblichen Kranz;
Vergoldet umrauscht mich der duftende Wald,
Die jubelnde Hymne der Lerche erschallt!
Das blühende Feld,
Von Zephyr geschwellt,
Gleicht silbernen Wogen,
Von Sylphen gezogen.
In schmeichelnder Luft
Strömt würziger Duft.
Er wallt von den Blüthen im lachenden Thal,
Und tränket ätherisch den sonnigen Stral.
Bardale erhebt
Sich singend und schwebt
In luftigen Räumen,
Zu blühenden Bäumen;
Mit Wehmuth und Lust
Bewegt sie die Brust,
Sanft, wie der Harmonika Glocke, verhallt
Ihr göttliches Lied im belebenden Wald.
[151]
Najade begrüsst
Die Quelle, sie fliesst
Durch Blumengewinde
Und schaurige Gründe,
Bald sonnig erhellt,
Dann trübe geschwellt;
So heben im Leben bald Wonnen das Herz,
Bald weiht uns das Schicksal zu ewigem Schmerz!