[337] Die Vorigen, Nikolo.
NIKOLO.
Sackerlot! das heiß ich rennen.
Stutzt.
Was ist das? So folgt man mir?
Die zwey Herren find' ich hier?
CLÄRCHEN erschrocken für sich.
Ey so wollt' ich!
ALBERT, CONSTANZIA UND ORPHEUS ebenfalls für sich erschrocken.
Wieder was!
NIKOLO, ALBERT, CONSTANZIA UND ORPHEUS unter sich.
Nun ist's alle!
NIKOLO zu Clärchen böse.
Was ist das?
Alle stehen bestürzt und nachdenkend.
CLÄRCHEN nach einer Pause zu Orpheus.
Nur stille! lassen Sie mich machen.
Zu Nikolo.
Ach Nikolo! da giebt es Sachen,
Schmeichelnd.
Er bildet sichs gewiß nicht ein.
NIKOLO.
Ey, Sackerlot! Was kanns denn seyn?[337]
CLÄRCHEN zieht Nikolo an die Seite.
Die Herren sind bey meiner Ehre
So klug, gescheit, als wir,
NIKOLO.
Das wäre!
CLÄRCHEN auf Albert zeigend.
Der liebt Constanzen, und zum Schein
Kam er als Narr allhier herein;
Weil er sie dachte zu entführen.
NIKOLO.
Ey Sackerlot!
CLÄRCHEN.
Nur still! Nur still!
Wir wollen dabey profitiren,
Er giebt uns was ich immer will –
Ihm die Backen kneipend.
Du liebst mich Nikolo, nicht wahr?
NIKOLO.
Getroffen, Sackerlot! auf's Haar!
CLÄRCHEN.
Wenn wir dazu behülflich seyn,
So stattet er uns aus, schlag ein!
NIKOLO fällt ihr um den Hals.
O liebstes Clärchen! Sackerlot!
Wenn s so ist, steh ich zu Gebot.
[338] ORPHEUS, ALBERT UND CONSTANZE.
Wie sie ihn weiß so gut zu lenken!
Was bessers kann man nicht erdenken.
Sie fördert unser Glück allein.
CLÄRCHEN UND NIKOLO.
Wir wollen uns schon gut bedenken,
Er soll uns sicher so viel schenken,
Damit wir können glücklich seyn.
Buchempfehlung
Pan Tadeusz erzählt die Geschichte des Dorfes Soplicowo im 1811 zwischen Russland, Preußen und Österreich geteilten Polen. Im Streit um ein Schloß verfeinden sich zwei Adelsgeschlechter und Pan Tadeusz verliebt sich in Zosia. Das Nationalepos von Pan Tadeusz ist Pflichtlektüre in Polens Schulen und gilt nach der Bibel noch heute als meistgelesenes Buch.
266 Seiten, 14.80 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Dass das gelungen ist, zeigt Michael Holzingers Auswahl von neun Meistererzählungen aus der sogenannten Biedermeierzeit.
434 Seiten, 19.80 Euro