Siebzehnter Auftritt.

[105] Stößel kommt ganz außer Atem von links.


STÖßEL. Ah! Kaum kann ich mehr! Was mir das verdammte Mädchen für Mühe macht, für Zeit wegstiehlt! Was hätte ich heut' schon für nützliche Entdeckungen machen können! Es ist ein Verlust für das ganze menschliche Geschlecht. Aber nur Geduld, jetzt bin ich ihr auf der Spur; ich will sie schon lehren, sich mit einem Abkömmling eines solchen Stammes abzugeben, der mir wahres Antimonium ist. Und mein Laboratorium zu entheiligen! Entsetzlich! Ich weiß nur noch nicht, wie das möglich gewesen! Aber ich will's erfahren. Jetzt nur fort wieder – Den Grafen muß ich auch abandonnieren, ohne zu erfahren, was meine Medizin für Wirkung gemacht. Sollte ich nicht lieber zu ihm gehen, als dem Nickel nachlaufen? Natürlich! Meine ganze Familie ist nichts gegen die Pflicht, die ich der Menschheit schuldig bin. Also zum Grafen! Dich kann ich noch finden, aber wenn der Graf tot ist, kann ich die Wirkung nicht mehr observieren. Er kehrt um und will zurück, woher er gekommen.

Der Doktor Krautmann kommt ihm von links

entgegen.


Quelle:
Karl Ditters von Dittersdorf: Doktor und Apotheker. Dichtung von Stephanie dem Jüngeren, Leipzig [o. J.], S. 105.
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