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[49] 1774.
Mein Arm wird stark, und groß mein Mut;
Gieb, Vater, mir ein Schwert!
Verachte nicht mein junges Blut!
Ich bin der Väter wert!
Ich finde fürder keine Ruh
Im weichen Knabenstand!
Ich stürb', o Vater, stolz wie du,
Den Tod fürs Vaterland!
Schon früh in meiner Jugend war
Mein täglich Spiel der Krieg;
Im Bette träumt' ich nur Gefahr,
Und Wunden nur und Sieg.
Mein Feldgeschrei erweckte mich
Aus mancher Türkenschlacht;
Noch jüngst ein Faustschlag, welchen ich
Dem Bassa zugedacht.
Da neulich unsrer Krieger Schar
Auf dieser Straße zog,
Und, wie ein Vogel, der Husar
Das Haus vorüberflog:
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Da gaffte starr, und freute sich
Der Knaben froher Schwarm;
Ich aber, Vater, härmte mich,
Und prüfte meinen Arm.
Mein Arm wird stark, und groß mein Mut;
Gieb, Vater, mir ein Schwert!
Verachte nicht mein junges Blut!
Ich bin der Väter wert!